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Männerschützengilde beendet Feierlichkeiten

Abschied vom Jubelfest und Malefizgericht

Fünf Tage Jubiläums-Schützenfest in Wettringen: Zwei neue Majestäten, erstes Kaiserschießen und ein Malefizgericht, das viel Geld für den guten Zweck sammelte.

Letzter Auftritt in dieser Konstellation: (o. v.l.) Ingo Berning, Wolfgang Brüning und Markus Kaulingfrecks mit (u.) Kevin Shipley als Malefizgericht. | Foto: Männerschützengilde

Letzter Auftritt in dieser Konstellation: (o. v.l.) Ingo Berning, Wolfgang Brüning und Markus Kaulingfrecks mit (u.) Kevin Shipley als Malefizgericht. | Foto: Männerschützengilde

Fünf Tage Feststimmung mitten im Dorf: Die Männerschützengilde hat nicht irgendein Schützenfest gefeiert, sondern ein Jubiläums-Schützenfest mit allem, was dazugehört. Höhepunkte waren das Spektakel des Galaabends, die Massen, die am Sternmarsch teilnahmen, und natürlich das erste Kaiserschießen der Vereinsgeschichte. Gleich zwei neue Majestäten wurden schließlich bejubelt.

Die Jubilare, die bereits 40 Jahre in der Gilde sind. | Foto: Männerschützengilde

Die Jubilare, die bereits 40 Jahre in der Gilde sind. | Foto: Männerschützengilde

Doch neben den Besonderheiten des Jubiläums gehörten die traditionellen Termine des Schützenfestes ebenso dazu. Darunter die Ehrungen für die in diesem Jahr besonders zahlreichen treuen Jubilare des Vereins für 25 Jahre, 40 Jahre und sogar 50 oder 60 Jahre als Teil der Gilde. Der Besuch von König und in diesem Jahr auch Kaiser der MSG bei den Kitakindern Wettringens, diesmal im Andorf bei der CJD-Kita „An der Aa“, ist ebenfalls ein Pflichttermin, der für Freude unter den Jungen und Mädchen und beim Team sorgte.

König, Kaiser, Kita: Der traditionelle Kita-Besuch erfreute in dieser Woche die Kinder und das Team der CJD-Kita im Andorf. | Foto: Männerschützengilde

König, Kaiser, Kita: Der traditionelle Kita-Besuch erfreute in dieser Woche die Kinder und das Team der CJD-Kita im Andorf. | Foto: Männerschützengilde

Doch am Dienstagnachmittag waren all die Feierlichkeiten vorbei, als noch einmal 120 Schützen am Heimathaus zusammenkamen, um das Jubelfest zu beschließen – und um auf ihr mögliches Urteil zu warten. Denn traditionell tagte das Malefizgericht, um die Vergehen diverser Schützenbrüder auf dem Feste mit Strafgeldern zu versehen – für den guten Zweck. Die Richter Ingo Berning, Markus Kaulingfrecks, Wolfgang Brüning, Kevin Shipley und Frank Kloos verteilten dabei zunächst viel Lob für das Jubiläum, schritten dann aber humorvoll durch die Anklagepunkte. Über die Strafgelder und eine zusätzliche Sammlung kamen am Ende 1.500 Euro zusammen, die durch die Gilde verdoppelt wurden, um die Kinderkrebsstation des UKM Münster zu unterstützen.

Silbernes Jubiläum als Männerschützen feierten diese Herren. | Foto: Männerschützengilde

Silbernes Jubiläum als Männerschützen feierten diese Herren. | Foto: Männerschützengilde

Und dann wurde es durchaus emotional: Denn die Richter tagten ein letztes Mal in dieser Konstellation, weshalb alle Anwesenden das Malefizgericht mit Hochprozentigem in allen Ehren verabschiedeten. Und damit auch den Schlusspunkt des diesjährigen Jubel-Schützenfestes setzten.

König von 1997 holt sich die erste Kaiserwürde in der Historie der Männerschützengilde / Timmer wird König

Niemeyer schreibt MSG-Geschichte

Majestäten der Männerschützengilde unter sich: (v.l.) Kaiserpaar Detlef und Paul Niemeyer, Königspaar Michael und Nicole Timmer und das Königspaar 2024 Mirco und Ina Kockmann. | Foto: Männerschützengilde

Majestäten der Männerschützengilde unter sich: (v.l.) Kaiserpaar Detlef und Paul Niemeyer, Königspaar Michael und Nicole Timmer und das Königspaar 2024 Mirco und Ina Kockmann. | Foto: Männerschützengilde

Paul Niemeyer hat am Sonntag Geschichte geschrieben: Er ist der erste Kaiser in der Historie der Männerschützengilde Wettringen von 1650. Dabei setzte sich der König von 1997 gegen namhafte Konkurrenz durch. Unter anderem Bürgermeister Berthold Bültgerds (König von 2001) schoss mit um die Kaiserwürde. „Der erste Kaiser dieses Vereins zu werden, wäre schon etwas Besonderes gewesen, aber ich freue mich für Paul Niemeyer“, sagte Bültgerds.

Es war ein spannendes erstes Kaiserschießen im Jubiläumsjahr. Mitbewerber Mathias Krümpel (König von 2014) hatte entscheidende Vorarbeit geleistet. Mit Krümpels Schuss spaltete sich der Korpus des Holzvogels bereits, sodass Niemeyer mit dem Finalschuss, dem 186. Schuss, die Reste des Kaiservogels von der Pinn holte und sich selbst in die Historienbücher der Männerschützengilde schoss. An Niemeyers Seite wird sein Mann Detlef Niemeyer ihn als Kaiser die nächsten fünf Jahre begleiten.

Silberkönig Johannes Ehling (v.l.), Kaiser Paul Niemeyer, Bürgermeister Berthold Bültgerds (König von 2001) und Oberst Martin Vollenbröker, der die Kaiserkette in der Hand hält. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Silberkönig Johannes Ehling (v.l.), Kaiser Paul Niemeyer, Bürgermeister Berthold Bültgerds (König von 2001) und Oberst Martin Vollenbröker, der die Kaiserkette in der Hand hält. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Überglücklich nahm Niemeyer die Glückwünsche entgegen. „Ich hätte mich auch für die anderen Anwärter gefreut, wenn sie Kaiser geworden wären. Detlef ist noch zu Hause. Er musste erst mal nach meiner Nachricht schlucken. Er kommt später dazu“, sagte der frisch gebackene und strahlende Kaiser kurz nach seinem erfolgreichen Schuss.

Das Kaiserschießen war kurz, dauerte nur 45 Minuten bis zur Entscheidung. 15 Kandidaten traten an. Insgesamt waren bis zur Entscheidung nur 13 Durchgänge der Kandidaten nötig. Andreas Stieger, 1. Vorsitzender des Vereins, fehlt die Königswürde noch, er musste deshalb zuschauen, freute sich aber über die große Anzahl an Kaiseranwärtern.

„Eigentlich wollten wir schon zum 370. Geburtstag ein Kaiserschießen einführen, aber Corona hat das verhindert. Dann haben wir gedacht, dass es zum Jubelfest zum 375-jährigen Bestehen passend wäre“, erklärte Vorstandsmitglied Manuel Woltering.

Dann wurde es wieder spannend unter der Schützenstange am Sellener Weg, denn die Königsanwärter machten sich bereit. Es galt, den Nachfolger von Mirco Kockmann zu finden. Die MSG war vorbereitet, hatte vorher organisiert, dass die Gäste an der Vogelstange bei dem wechselhaften Wetter am Sonntag trocken sitzen können.

Paul Niemeyer kurz nach dem Kaiserschießen zusammen mit seinen Söhnen. Gemeinsam freuten sie sich über den Titel ihres Vaters, der vor knapp 30 Jahren bereits König wurde. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Paul Niemeyer kurz nach dem Kaiserschießen zusammen mit seinen Söhnen. Gemeinsam freuten sie sich über den Titel ihres Vaters, der vor knapp 30 Jahren bereits König wurde. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Beim Königsschießen dauerte es deutlich länger, bis die neue Majestät gefunden wurde. Ein Marathon wurde es dann aber nicht, auch wenn sich Königsvogel „(Mara)Thoni“ als standhaft erwies.

Mit dem 308. Schuss bezwang Michael Timmer um 19.30 Uhr den Königsvogel und erkor seine Frau Nicole Timmer zur Königin. „Wir freuen uns, dass wir so tolle neue Majestäten gefunden haben“, sagte Woltering.

Musikalisch begleiteten der Musikverein Ahaus-Wessum und der Fanfarenzug Aloysius Rheine das Kaiser- und auch das Königsschießen. Zum Königsschießen kam noch der Spielmannszug Wettringen 1964 hinzu.

Michael Timmer ist Jubelkönig

Paul Niemeyer ist Kaiser der Männerschützen

Majestäten im Doppelpack: Im Jubiläumsjahr hat die Männerschützengilde Wettringen den ersten Kaiser ihrer Vereinsgeschichte: Am Sonntagnachmittag holte Paul Niemeyer den Vogel von der Stange. Jubelkönig ist Michael Timmer.

Paul Niemeyer ist der erste Kaiser der Männerschützengilde Wettringen. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Paul Niemeyer ist der erste Kaiser der Männerschützengilde Wettringen. | Foto: Elvira Meisel-Kemper

Mit dem 186. Schuss stand er fest: der Jubiläumskaiser und überhaupt erste Kaiser der Männerschützengilde Wettringen. Um 15.15 Uhr ließen die Schützenbrüder Paul Niemeyer hochleben.

Schon an den Tagen zuvor feierte der Verein mit Sternmarsch und Galaabend sein 375-jähriges Bestehen.

Beim anschließenden Königsschießen war es dann Michael Timmer, der mit dem 308. Schuss den Vogel bezwang. Um 19.30 Uhr stand damit auch der König im Jubeljahr fest.

Michael Timmer (3.v.r.) ist Jubelkönig der Männerschützengilde.

Michael Timmer (3.v.r.) ist Jubelkönig der Männerschützengilde.

375 Jahre Männerschützengilde Wettringen

Beeindruckender Sternmarsch zum Gilde-Jubiläum

Ein beeindruckender Sternmarsch zu einem besonderen Anlass: Weit über 1500, vielleicht auch 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an den Jubiläumsfeiern zum 375-jährigen Bestehen der Männerschützengilde Wettringen teil.

Wahnsinn! Für diesen Auftritt, schaute nach einem grauen Start in den Tag sogar endlich die Sonne vorbei: Acht Schützenvereine um allein 350 „Jubilare“ mit 375 Jahren Geschichte, die Männerschützengilde, sowie ein eigener Zug der Vereinsdamen plus zehn Musik- und Spielmannszüge – ganze drei für MSG-Männer und -Frauen. Dazu 50 Jungen und Mädchen, die die Namen der Wettringer Schützenvereine plus Ohne-Haddorf und Welbergen sowie Spielmannszüge auf (später an die Vereine gespendeten) Schildern grinsend vorantrugen.

Weit über 1500 oder bereits 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer? Bei dieser Masse an Schützen in Schwarz und Weiß, Musikerinnen, Musikern und Damen, die Farbe ins Spiel brachten, verloren sogar die genauesten Beobachter den Überblick. Am besten ließ man den Sternmarsch zum MSG-Jubiläum einfach auf sich wirken. Im großen Publikum, das am Straßenrand staunte, winkte und jubelte, herrschte Begeisterung für diesen beeindruckenden, vielleicht einmaligen Anblick. Passend für ein derart großes Jubiläum.

Im rhythmischen Takt der Märsche machten sich die Vereine von vier Treffpunkten über drei Straßen zum Dorfplatz auf, wo das Zusammenspiel aller Spielmannszüge den Auftakt zum gemeinsamen Weitermarschieren bei strahlendem Sonnenschein bot. Stolz war dann der ewig lange Festumzug über Kirch- und Werninghoker Straße bis zum Festzelt auf den Aawiesen. Dort feierten alle Vereine bis tief in die Nacht mit Getränken, Geselligkeit, Partymusik und improvisierter Wasserrutsche.

Fast 1000 Leute, Musik und Humor

Schützen: Gilde, Galaabend, großes Spektakel

Fast 1.000 Schützen, Vereinsdamen, Ehrengäste und Co. feierten einen fulminanten Auftakt der 375-jährigen Jubiläums der Wettringer Männerschützengilde. Es gab Party pur, aber auch Festreden und Comedy.

Aufstehen, mitklatschen, lachen, feiern: In vollbesetzter Schützen- und Gästerunde beging die Männerschützengilde das 375-jährige Jubiläum. | Foto: Fabian Kronfeld

Aufstehen, mitklatschen, lachen, feiern: In vollbesetzter Schützen- und Gästerunde beging die Männerschützengilde das 375-jährige Jubiläum. | Foto: Fabian Kronfeld

Wettringen ohne die Männerschützengilde und umgekehrt zu denken, war an diesem Galaabend unmöglich. Nicht bloß Geschichte, Tradition und Ehrenamt seien untrennbar, hoben Ehrengäste und Redner hervor. Nein, man müsse das auch rechnerisch betrachten, fand das lockere und schelmische Moderatoren-Duo Andreas Lastering und Dieter Vollenbröker. Mit immerhin fast 1.000 Schützen, Vereinsdamen, Ehrengästen und Co. waren auf dem riesigen und doch vollbesetzten Festzelt immerhin fast zwölf Prozent des gesamten Ortes Teil der Jubiläumsfeier zu 375 Jahren MSG. „Eigentlich ist fast jeder hier.“ Und alle, das war am Freitagabend auf den Aawiesen von Minute eins an klar, waren hier, um mit der Gilde zu lachen, zu feiern, anzustoßen.

„Ems-Highlander“ in „Loch Wettringness“

Party pur herrschte nicht erst zum Abschluss, dank der Kilt, Pipes und Drums tragenden „Ems-Highlander“, die den Ort gut und gerne zu „Loch Wettringness“ hätten umtaufen können. Dermaßen ergriffen und mitgerissen war das stehende Publikum vom erst emotionalen, dann wieder poppigen Spiel mit schottischen Klängen.

Jubel, Trubel, Heiterkeit waren aber bereits über die gesamten vier Stunden des Spektakels angesagt. Gilde und Gästen waren Vorfreude auf und Heißblut für das Jubelfest anzumerken, herrschte bei Reden und Musikstücken zwar öfters Unruhe, hielt es aber beim kleinsten Stimmungsfunken niemanden mehr auf den Stühlen.

Foto: Fabian Kronfeld

Foto: Fabian Kronfeld

Und Stimmungsfunken gab es am laufenden Band – fast unmöglich allen an dieser Stelle gerecht zu werden. Dass nicht bloß die MSG sich mit Fug und Recht feiern lassen durfte, sondern auch das gesamte lokale Schützenwesen, zeigte sich nach dem ersten Stimmungstest, als alle im Festzelt das global anerkannte Traditionslied „Schütterie is fein“ anstimmten und dazu schunkelten. Besonders aktiv: die älteren Gäste und die Junggesellen-Delegation. Nicht zu vergessen der Einzug von Vorstand und Offizieren mit der Marsch-Musik des Spielmannszugs Wettringen, der allen direkt einheizte, jeden und jede klatschen und mitwippen ließ. Der Musikverein Wessum auf der Bühne, der schon seit 30 Jahren nach Wettringen kommt, machte musikalisch ebenfalls niemandem etwas vor mit Märschen bis Pop der 80er Jahre. Die Musikerinnen und Musikerinnen schmückten den festlichen Rahmen mit mitreißendem, perfektioniertem Spiel. Ein Blick auf die Uhr: Der Abend war erst gestartet.

Blick auf das vergangene Jubiläum

Auf einen Videorückblick auf das 350-jährige Jubiläum 2000 mit staunenden und belustigten Gesichtern im Publikum, wenn jemand wiedererkannt wurde, folgten originelle Grüße der Gastvereine in Reimform, mit Geburtstagsständchen, dem Albtraum eines Junggesellen, der sich bei der Gilde wähnte, oder der technisch beeindruckenden „Schützen-Show“ der Welberger Gäste.

Apropos: Nicht NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef-Laumann, ja, nicht einmal die Gilde selbst, sondern Pfarrer Ravi, ehemaliger Seelsorger, erhielt den lautesten Applaus und sogar Sprechchöre der Ehrengäste. Ein Fakt, den Laumann – der immerhin die ohne Frage beste Rede des Abends hielt – aufgriff: „Heimat hat viel mit Gefühl, Zusammengehörigkeit, Vertrautheit zu tun. Dieses Gefühl stärken und sprechen besonders Schützenfeste. Sie sind eine gute Gelegenheit, dass neue Bürgerinnen und Bürger zu überzeugten Wettringern werden. Im Übrigen: Wenn ein indischer Priester bei einem Festabend den größten Applaus erhält, muss man Wettringen Weltoffenheit nicht erklären.“

Foto: Fabian Kronfeld

Foto: Fabian Kronfeld

Nicht erst damit hatte Laumann – zu dessen höchsten Ehren nicht Ämter oder Bundesverdienstkreuz gehören würden, sondern der Königstitel bei seinem Schützenverein in Birgte, waren sich die Moderatoren sicher – das Publikum auf seiner Seite. Lob für das „Hiärtken“, Kalauer, aber auch ernste, emotionale Appelle, die Demokratie zu schützen und wachsam zu bleiben, wie es Schützen einst taten, bannten alle Männer und Frauen, wenn sie denn nicht dauergrinsten und zustimmend jubelten.

Glückwünsche gab es obendrein, etwa von Bürgermeister Berthold Bültgerds bei seinem Heimspiel als Amtsträger und Mitglied: „Generationen von Ehrenamtlichen haben mit Herzblut dafür gesorgt, dass diese Tradition lebt“, lobte er die 375 Jahre der MSG voller Gemeinschaft.

Die Redezeit des Bürgermeisters und Frau Sabine war damit aber noch nicht beendet. Zumindest auf gewisse Weise.

Foto: Fabian Kronfeld

Foto: Fabian Kronfeld

Denn nachdem Bauchredner Mario Reimer bereits mit den Figuren „Herr Schulze“ und „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ zum Schunkeln, mit „Mandy“ zum kräftigen „Na na na na na na na“ oder „Uh uh uh“ Singen bei „Er gehört zu mir“ humorvoll mitgerissen hatte, schnappte er sich das erste Paar der Gemeinde. Und die „redeten“ (Unsinn zum vor lachen Wegschmeißen) und „sangen“ scheinbar selbstständig Hits wie „Country Roads“ – da feierten natürlich alle mit – oder ließen den Bürgermeister einen Hüftschwung wie Elvis vollführen. Da konnte auch das Ehepaar bei aller Bemühung nicht Ernst bleiben. So etwas konnten die Wettringer an diesem Abend nur beim fulminanten Galaabend der Männerschützengilde erleben. Und eigentlich waren ja auch fast alle dabei.

Männerschützengilde feiert am Wochenende

1. Vereinskaiser im Jubeljahr gesucht

Die Männerschützengilde feiert am Wochenende ihr 375-jähriges Bestehen mit einem Sternmarsch und einer Schützenfest-Premiere. Hier gibt es einen Überblick über die Festaktivitäten.

Ein neues Vereinsfoto zum Jubiläum: Mit 573 Mitgliedern geht die Männerschützengilde ins Schützenfest im 375. Jahr des Bestehens. Erstmalig wird auch ein Vereinskaiser gesucht. | Foto: Männerschützengilde

Eine Premiere erst im vierten Jahrhundert des Bestehens: Ja, das gibt es. Denn beim Schützenfest der Männerschützengilde (Freitag, 4. Juli bis Dienstag, 8. Juli) wird zum 375-jährigen Jubiläum erstmals in der Vereinsgeschichte nicht allein der König, sondern nunmehr ein Vereinskaiser gesucht, der nicht bloß ein Jahr, sondern über fünf Jahre die Regentschaft innehaben wird. Die Gilde hofft beim Start des Schießens am Sonntag, 6. Juli, ab 14 Uhr deshalb auf rege Beteiligung der ehemaligen Könige des größten und ältesten Wettringer Schützenvereins.

Das Programm

Zuvor wird aber Jubiläum gefeiert: erst einmal mit den Schützen, Vereinsdamen und geladenen Gästen beim Galaabend an diesem Freitag, 4. Juli, um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) im Festzelt an der Werninghoker Straße mit prominentem Gast, Musik und Showauftritten. Zylinder und Handstock dürfen bei den Schützen, Galauniformen bei den Offizieren zuhause gelassen werden.

Der folgende Samstag, 5. Juli, beginnt um 14.30 Uhr mit einem Foto von Offizieren und Vorstand an der Villa Cruse in Anlehnung an ein ähnliches Foto 100 Jahre zuvor. Für alle Männerschützen – jeweils bis Montag: Offiziere in Galauniform, Schützen mit Zylinder, schwarzem Anzug, Vereinskrawatte, Vereinsnadel, Handstock (Sonntag mit Blume) – gilt dann das Antreten ab 15 Uhr zum Festgottesdienst in St. Petronilla für Mitglieder und die Vereinsdamen, zelebriert durch Weihbischof Wilfried Theising. Anschließend wird ein Kranz am Mahn- und Ehrenmal niedergelegt.

Hier geht es beim Sternmarsch lang zum Dorfplatz. | Foto: Männerschützengilde

Währenddessen treffen sich die Gastvereine aus Wettringen und Umgebung an den kommunizierten Standorten ab 15.30 Uhr mit den Spielmannszügen, damit ab 17 Uhr der Sternmarsch aus vier Richtungen zum Dorfplatz erfolgen kann, wo die Männerschützengilde alle Vereine begrüßen wird. Anschließend geht es dann mit allen Vereinen und Spielmannszügen in einem großen Festumzug zum Festzelt für Dämmerschoppen, einem Konzert des Musikvereins Wessum (19 Uhr) und ab 22 Uhr öffentlicher Party mit DJ Frank (Eintritt frei).

Nach durchgefeierter Nacht steht am Sonntag, 6. Juli, der Haupttag mit dem Königs- und Kaiserschießen auf dem Programm. Um 11 Uhr holen die Männerschützen die Majestäten, Königspaar Mirco und Ina Kockmann und Silberkönigspaar Johannes und Annemarie Ehling, aus, bevor alle zur Vogelstange am Sellener Weg marschieren, um diesmal zwei neue gekrönte Häupter zu suchen.

Dem Kaiser wird übrigens eine Kaiserkette mit Plakette gestellt, er kann beim Festball eigene Gäste in begrenzter Anzahl einladen, er wird in fünf Jahren zuhause ausgeholt und ist dort für die Bewirtung zuständig, muss dann für das nächste Kaiserschießen eine neuen Vogel stellen und zum ,Vogelbegucken‘ einladen, stellt in fünf Jahren die weißen Handschuhe für das neue Kaiserpaar, den Lorbeer für den Zylinder und ist für die Gravur der Kaiserkette zuständig.

Annemarie und Johannes Ehling | Foto: Männerschützengilde

Aber zurück zur Gegenwart: Nachdem auch der Königsschuss gefallen ist, ist am Sonntag um 19.30 Uhr die Proklamation am Rathaus geplant, bevor es zum Dämmerschoppen mit DJ Matze auf das Festzelt geht.

Mit dem Antreten am Festzelt und Ausholen des neuen Königs- und Kaiserpaares ab 9 Uhr und anschließendem Frühschoppen mit Vereinsdamen (11 Uhr) im Festzelt mit dem Musikverein Wessum geht es am Montag, 7. Juli, weiter. Um 9.30 Uhr findet bereits ein gemeinsames Frühstück der Schützenbrüder über 65 Jahren mit ihren Partnerinnen sowie den Witwen der verstorbenen Schützenbrüder im Festzelt statt.

Ebenfalls eine Premiere ist am Montagabend um 19 Uhr eine Jubiläumspolonaise mit möglichst reger Beteiligung, hofft der MSG-Vorstand, bevor der große Königs- und Kaiserball mit der Tanzkapelle der FFM Mesum auf dem zelt gefeiert wird.

Nach vier Tagen Jubiläumsfeierlichkeiten klingt das Schützenfest der Männerschützengilde im 375. Jahr dann am Dienstag, 8. Juli, ab 13 Uhr am Heimathaus Ahlers schon leider wieder aus. Auf das nächste Fest!

Jubilare

Die Jubilare der Männerschützengilde 2025:

25 Jahre im Verein:

Alfred Brinner, Jürgen Brinner, Michael Brinner, Bernhard Brömmler, Andreas Diesen, Klaus Diesen, Stefan Diesen, Klaus Flothmann, Josef Flüthmann, Berthold Gering, Siegfried Groß, Klaus Grote, Andre Haack, Joachim Hesping, Willi Höffer, Michael Ipe, Uwe Kastner, Christian Koers, Hermann-Josef Köning, Manfred Köning, Michael Kunze, Franz Lohaus, Norbert Müther, Manfred Penniggers, Dirk Schnermann, Klaus Scho-Leutermann, Rüdiger Schulz

40 Jahre im Verein:

Erich Deiters, Johannes Ehling, Heiner Engels, Hans-Joachim Gering, Clemens Hartmann, Willi Hartmann, Heinrich Kemper, Hermann Lölfing, Herbert Meißmer, Martin Niehues, Johannes Rauen, Herbert Storm, Damian Vidal

50 Jahre im Verein:

Franz Gellenbeck, Walter Rickershenrich

60 Jahre im Verein:

Helmut Felber, Gregor Krümpel, Heinz Remki

Sternmarsch:

Alle Wettringer Schützenvereine beteiligen sich am Sternmarsch am Samstag, 5. Juli, ab 17 Uhr zum 375-jährigen Jubiläum der Männerschützengilde. Die jeweiligen Treffpunkte um 15.30 Uhr lauten:

Die Mitglieder des Schützenvereins Bilk-Haddorf treffen sich wie der Schützenverein Ohne-Haddorf in Montur, aber ohne Stock vor der Raiffeisen-Filiale an der Bergstraße.

Die Junggesellen treffen sich beim Imbiss „Pomm-Fit“ an der Metelener Straße.

Die Schützenvereine Maxhafen (in Montur, ohne Stocke) und Tie-Esch treffen sich auf dem Parkplatz von Medi-Fit an der August-Kümpers-Straße.

Die Mitglieder des Schützenvereins Rothenberge kommen bei Blumen Brüning an der Rothenberger Straße zusammen, um mit dem Schützenverein Welbergen in kompletter Uniform, aber ohne Stock loszumarschieren.

Ziel ist für alle Schützenvereine mit den jeweiligen Spielmannszügen der Dorfplatz. Die Routen zum Marsch ab 17 Uhr liegen den einzelnen Vereinen vor.

Die Vorstände der Schützenvereine hoffen auf rege Beteiligung der Mitglieder.

Wo ein Freiherr König werden kann

375 Jahre Männerschützengilde: Blick in die spannende Geschichte des ältesten Wettringer Schützenvereins

Der Gesamtverein der Männerschützengilde präsentiert sich mit Musikkapelle und König Ernst Niehues im Jubeljahr 1925

WETTRINGEN. Anno 1650:

Die älteste erhaltene Königsplakette des „Hiärtkens“ zeigt es an. Die Männerschützengilde wird in diesem Jahr (mindestens) stolze 375 Jahre alt. Die Geschichte des ältesten Wettringer Schützenvereins ist dabei eng mit der Geschichte der Gemeinde verwoben. Spätestens seit 1650, als Hermann Thom Thie (vom Hof Thiemann) das Amt des Königs errang, ist die Gilde fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Generationen später blickt Wettringen auf eine reiche und lebendige Schützentradition zurück.

Geschichtsträchtig: Die erste Königskette mit dem Schild von 1650 (r.)

Herzstück dieser Tradition sind die Königsschilder oder -plaketten, die jede Regentschaft künstlerisch und teils wertvoll dokumentieren. Dass heute noch fast alle Plaketten erhalten sind – ein kulturhistorischer Schatz –, ist eine kleine Sensation und meist den Regenten selbst zu verdanken. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kette vom damaligen König Bernhard Brömmler mehrmals an verschiedenen Stellen vergraben. Die kunstvoll gravierten Schilder erzählen nicht nur die Geschichte der Gilde, sondern auch die der Gemeinde – das aus dem Jahr 1715 vom Küster und König Gerardus Böwering zeigt etwa das einzige bekannte Bild der damaligen Wettringer Kirche. Die Könige in dieser Zeit umfassten alle Berufsstände und gesellschaftliche Stellungen. Namen, Wappen, Hauszeichen und Berufszeichen machen die älteren Schilder einzigartig. Ein spannender Ritt durch die Zeitgeschichte.

Motto 1769: Schies u. sey frölich - Schieß und sei fröhlich

Ein Rätsel gibt der Schützenkönig des Jahres 1769 auf. Dessen kunstvoll gearbeitete Silberplakette mit Rokoko-Elementen samt Wappen mit gekröntem Helm verweist auf ein adeliges Königspaar: Freiherr von Graes zu Loburg – als Königin wird Mademoiselle Duesberg aufgeführt. Wie es zur Verbindung eines westfälischen Adligen mit der Schützengemeinschaft in Wettringen kam, bleibt leider ein Rätsel. Die historische Bedeutung seiner Plakette ist jedoch unbestritten: Über Generationen hinweg wurde sie vom jeweils amtierenden König bei Beerdigungen getragen, als Zeichen der Verbundenheit über den Tod hinaus.

Die Ursprünge der Gilde führen auf den Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen zurück. Der „Kanonen-Bischof“, wie er wegen seiner militärischen Unternehmungen genannt wurde, hat der Gilde eine Fahne gestiftet und mehrmals persönlich Wettringen besucht. Diese Fahne stand auf dem Hof Schulte-Renger (heute Pröbsting) im Vollenbrok. Besonders eng war seine Beziehung zum damaligen Pastor Gerhard Schröder, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Auch wenn eine formelle Gründung durch den Bischof nicht gesichert ist, zeugen viele Hinweise von seiner Unterstützung und seinem Einfluss.

Vorbild des Vereinswappens: Ein Geschenk des deutschen Kaisers Wilhelm I. zum 250. Geburtstag 1900.

Ein besonders bedeutendes Ereignis war das 250-jährige Bestehen der Gilde im Jahr 1900. Kaiser Wilhelm II. stiftete aus diesem Anlass eine Plakette, auf die die Schützen bis heute mit Stolz blicken. Sie dient als Grundlage des heutigen Vereinswappens.

Viele Traditionen der Männerschützen sind Jahrhunderte alt. Es wird immer noch „Grün“ unter Anleitung des Feldwebels durch die Rekruten geholt. Früher wurde daraus eine Laube für das Königspaar erstellt. Heute dient das Grün als Festschmuck für das Festzelt. Auch der Prövedag (Prüfetag) ist weiter fester Bestandteil im Ablauf eines Schützenfestes, wenn neben der Festlegung von Regularien ein Zweig zur Stange gebracht wird.

Bis vor rund 200 Jahren war es sogar üblich, dass die Männerschützen am zweiten Schützenfesttag das alleinige Jagd- und Fischereirecht in Wettringen innehatten. Zum Schluss wurden jedoch nur noch Hühner der Bauern geschossen und anschließend bezahlt, bevor dieses Privileg endgültig abgeschafft wurde. Ein besonderes Privileg waren auch sogenannte Grenz- und Snatgänge der Gilde, so berichtet es der damals gemeinsame Bürgermeister von Wettringen und Neuenkirchen 1822 an den Landrat. Auch hatte die Männerschützengilde das Recht für eine zwar begrenzte aber echte Gerichtbarkeit und Strafgewalt vor Ort. Die beliebteste Strafe war das „in die Büdde“ setzen. Also die Person wurde in einen Bottich mit Wasser gesetzt. Heute ist das sogenannte Malefizgericht nicht mehr wegzudenken beim Schützenfest.

Berittene Offiziere bei Marsch der Männerschützengilde in den 1930ern: Großes Publikum inklusive.

Im Jahr 1937 wurde die Männerschützengilde zwangsweise mit dem Junggesellen-Schützenverein zusammengelegt. Gemeinsam wurde dann 1938 zum 1.000 -jährigen Bestehen der Gemeinde Wettringen im „Bürgerschützenverein Wettringen“ das Schützenfest gefeiert. Nach Kriegsende haben sich dann sowohl die Junggesellen als auch die Männerschützengilde entschieden wieder getrennte Wege zu gehen. Eine sehr enge Verbindung zwischen diesen beiden Verein gibt es aber heute noch, so teilt man sich unter anderem die Schützenstange am Sellener Weg .

Nach dem Krieg waren zunächst Gewehre verboten: Also hieß es für die Männerschützen - Armbrustschießen um die Königswürde.

1948 wurde erstmals nach Kriegsende wieder gefeiert. Das Fest wurde „in schönster Weise und reger Beteiligung“ gefeiert, wobei kein „Misston und Unbotmäßigkeit den Ablauf des Festes störten“ heißt es in der Vereinschronik. Die Siegermächte verfügten allerdings ungewöhnliche Regeln: Es gab kein Bier und keinen Schnaps zu kaufen. Es war verboten, mit Gewehr und Kugel zu schießen. Doch die Schützen nutzten einfach eine Armbrust.

Gespräch über band am Biertisch zwischen dem König im Jahre 1951 Johannes Lohaus-Janning und Bürgermeister Heinrich Krimpmann (jeweils mit Zylinder)

„Geistreiche Getränke“ gab es trotz des Verbotes ebenfalls, besaßen doch viele Schützenbrüder selbstgebrannten Schnaps zum Ausschenken. Außerdem wurde durch die Abgabe von Korn auf dem „Kompensationswege“ Bier eingetauscht.

Seit dieser Zeit gab es anfangs unregelmäßig und später dann jährlich ein Schützenfest der Männerschützengilde. 1950 und 1975 vergaß man die Jubelfeste natürlich nicht. Vom 4. bis 8. Juli steht wieder eines an: Mit 375 Jahren Geschichte im Rücken, die zugleich ein Gedächtnis der Gemeinde darstellt.

Jubiläums-Prövedag der Männerschützengilde

In die „heiße Phase“ mit 573 Mitgliedern

Jubiläumswetter direkt für die Generalprobe: Besser hätte der traditionelle „Prövedag“ der Männerschützengilde am Samstagabend zwischen Bürgerhalle und Schützenstange kaum sein können.

Im Takt der Marschmusik machten sich die Männerschützen auf den Weg zur Vogelstange. | Foto: Fabian Kronfeld

Rund 150 Schützen (mit Handstock) begrüßte der Vorstand, um den Vorsitzenden Andreas Stieger, Jubiläumsvorsitzender Frank Vollenbröker und Oberst Martin Vollenbröker zunächst zum kurzweiligen offiziellen Teil begrüßen.

„Wir sind in der heißen Phase“, lautete das Motto des ebenfalls (zumindest beim Blick aufs Thermometer) heißen Abends. Weniger als zwei Wochen trennen die Männerschützen vom Start in das Jubiläumswochenende samt Galaabend (Freitag, 4. Juli, 19 Uhr, Eintritt ab 18 Uhr), Sternmarsch (Samstag, 5. Juli, 17.30 Uhr) und dem Königs- sowie erstmaligen Kaiserschießen in der Vereinsgeschichte am Sonntag, 6. Juli. Und auch eine Polonaise feiert im Jahr des 375- Bestehens am Montag, 7. Juli, ab 19 Uhr eine Premiere, bevor der Königs- und Kaiserball mit der Tanzband FFM Mesum auf dem riesigen 1325 Quadratmeter-Festzelt eingeläutet wird.

Vorsitzender Andreas Stieger | Foto: Fabian Kronfeld

Und zwar mit dann 573 Mitgliedern wie Vorsitzender Stieger nach der Aufnahme und Verpflichtung von gleich 23 (nicht alle anwesenden) Rekruten der Gilde verkünden durfte. Die Rekruten mussten sich der gegenseitigen Achtung und Gemeinschaft sowie heimatlichen Sitten verpflichten und durften dann später auch direkt den Grünzweig beim feierlichen Marsch mit den Spielmannszügen Wettringen und Gildehaus zum Schmücken der Stange vorantragen. „Ihr habt in diesem Jahr noch mehr Pflichten, ab nächstes Jahr dann mehr Rechte“, kündigte Stieger an. Zu den Scheffen wurden dann Clemens Hartmann, Rudi Höing, Herbert Storm, Damian Vidal und Eugen Wetter berufen.

Anträge waren in der geselligen Runde in der Bürgerhalle ebenfalls Thema. Unter anderem versprach der Vorstand der Gilde die Schießabläufe unter der Vogelstange zu optimieren, die beantragte „personelle Entlastung“ in der Koordination des Ablaufs beim Königs- und nun auch Kaiserschießen zu suchen und auch die Akustik zu verbessern. Wobei Stieger und auch Oberst Vollenbröker anmerkten, dass jeder Schütze selbst verantwortlich dafür ist, wenn er selbst nach dreimaligem Aufrufen seinen Namen nicht vernimmt – und dann gestrichen wird.

Rund 150 Schützen waren gekommen. | Foto: Fabian Kronfeld

Nach dem Überblick über Festablauf und Besonderheiten zum Jubiläum marschierten die Männerschützen samt passender musikalischer Begleitung der Spielmannszügen zum Schmücken der Vogelstange und geselligem Ausklang in die Abendsonne.

Die Rekruten

In die Männerschützengilde aufgenommen sind: Mirko Bamming, Thomas Brünen, Dominic Bruning, André Diesen, Dennis Elfers, Maik Ewering, Torben Gust, Michael Hackenberg, Uwe Hackenberg, Christian Kleideiter, Ansgar Kockmann, Alexander Lipka, Gerhard Preister, Marcel Raedel,David Ratering, Marius Reckels, Maximilian Reckels, Manuel Schoder, Noel Surmann, Dennis Termühlen, Eugen Wiens, Frederik Witthake

Die Höffers: Vogelbauer und Schießmeister

Schusszahlgarantie in 5. Generation

Diese Männer haben Schrotkugeln und Holzfasern im Blut: In fünfter Generation ist Familie Höffer für die Königs- und Kaiservögel und das Schießen gleich dreier Wettringer Schützenvereine verantwortlich. Zum 375-jährigen Jubiläum der Männerschützengilde sind wir mit den aktuellen Generationen in die Geschichte eingetaucht.

Robert, Johannes und Timo Höffer mit ihrem Holz-Erzeugnis, dass es zu zerstören gilt. Mit Timo ist vor drei Jahren die fünfte Generation der Vogelbauer-Familie ins Amt eingestiegen. | Foto: Helmut Kenning

Wenn im „Hiärtken“ bei der Männerschützengilde, bei den Junggesellen oder den Rothenbergern die Reste des Königsvogels fallen, gehören zwei Mitglieder der Familie Höffer seit jeher zu den ersten Gratulanten. Oder zu den ersten Opfern, schmunzeln Robert (64 Jahre) und Timo Höffer (31) in Erinnerung an manches Schützenfest, bei dem nicht das Gewehr, sondern der Jubelansturm der Schützen die Schießmeister der Wettringer Familie im engen Schießstand mitriss.

Vater und Sohn sind wie Opa Johannes Höffer (95) nicht nur gemeinsam die Vogelbauer der drei genannten Schützenvereine, sondern gleich auch Schießmeister. Diese Aufgaben haben Tradition, war doch August Höffer, Vater von Johannes bereits mit diesen Ämtern betraut, wie auch Josef Höffer, Ur-Uropa von Timo. Und zwar bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Erst letztens haben Urenkel Robert und dessen Sohn den Waffenschein ihres Ahnen gefunden – von 1902.

Fünf Generationen mit Gespür und Expertise dafür, wann der selbstgezimmerte Vogel wohl fallen mag. Fünf Generationen, die überhaupt erst dafür sorgen, dass die Schützenfeste am Sellener Weg und Hagenhoffs Stiege stattfinden können.

Erst reingerutscht, dann Blut geleckt

Dabei hätte nach vier Generationen und über 100 Jahren Schluss sein können – zumindest mit der Familientradition. Denn Timo Höffer ist anders als seine Vorgänger kein Zimmerer, sondern als Informations-Elektroniker beruflich in einer komplett anderen Richtung aktiv. „Ich hatte mit Holz eigentlich nichts zu tun“, erzählt der 34-Jährige. Die Werkzeuge des Vaters zu ergreifen, die Nachfolge im Vogelbau anzutreten, wollte er nie. „Gesagt hat er mir das zwar immer, aber geplant war es nicht."

Und auch 2025 kann bei den Männerschützen das Königs- und Kaiserschießen stattfinden, dank Familie Höffer: (v.l) Andreas Stieger (1. Vorsitzender), Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender) präsentieren mit Robert „Wilhelm III.“, Timo mit dem Königspaar Mirco und Ina Kockmann sowie Oberst Martin Vollenbröker „(Mara)Thoni“. | Foto: Fabian Kronfeld

Und doch rutschte Timo Höffer 2022 in die Schützenfest-Aufgabe(n) der Familie hinein, aus einem tragischen Grund. Ein Unfall setzte Robert Höffer nach 30 Jahren im Amt gesundheitlich außer Gefecht. Und plötzlich war sein Sohn die erste Wahl. „Damals konnte ich ihn nicht fragen: Wie baut man den Vogel? Ich musste mir selbst Gedanken machen“, erzählt Timo. Fotos der einzelnen Teile halfen vorerst aus. Und als Robert wieder einigermaßen auf dem Damm war, „hab ich ihn mir geschnappt, ausgefragt und da sprudelte er los. Außerdem bin ich als kleines Kind immer mit zum Schützenfest, habe mir das angeguckt, irgendetwas weiß man, aber sonst musste ich es neu lernen“, erklärt der Wettringer den Werdegang zum Vogelbaufachmann, zumal er früher hin- und wieder doch Holz bearbeitete, Vater Robert schaute zu und korrigierte. Bereut hat Timo Höffer die Aufgabe nicht. „Mittlerweile, wenn man Blut geleckt hat, kommt man da nicht mehr raus.“ Erfahrung hat er über die Familie ohnehin im Rücken. Alle, Timo eingeschlossen, haben übrigens einen Jagdschein und sind damit als Schießmeister auch für die Sicherheit an der Stange verantwortlich.

Wie Wilhelm Tell mit der Armbrust

„Mit Schrot auf Rüben schießen“ mag wie ein misslungenes Sprichwort klingen, doch zu Zeiten von Josef und August war das noch Realität, weiß Robert Höffer. „Es konnte sein, wenn die Rübe frisch war, dass das Schrot sie nur angeknabbert hat, wenn die aber zu trocken war, kam der ‚Vogel’ in eins runter.“

Da waren Schrot und Holzvögel verboten oder Mangelware: Der 19-jährige Johannes Höffer bereitet beim Männerschützen-Vogelschießen 1948 die Armbrust mit Kalkstein-Bolzen vor.

Johannes Höffer war 1948, von 19 Jahren, bereits beim ersten Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg Schießmeister und Vogelbauer bei den Männerschützen. Damals waren in der englischen Besatzungszone zunächst keine Feuerwaffen erlaubt, dies war erst gute zehn Jahre später der Fall. Aus dem Holzschaft einer alten Flinte, einem Metallbügel und einigen zusätzlichen Anpassungen wurde eine Armbrust gefertigt, die mit Klippbolzen aus gehärtetem Kalk schießen sollte. Der Vogel wurde aus einem Stück gestochenem Torf mit angeklebten Flügeln gebastelt, aufgestellt auf einer Fahnenstange. Der Schießstand war eine in den Boden gerammte Leiter, auf deren Sprossen die Schützen die Armbrust auflegten. Der erste Holzvogel, der mit der Erlaubnis von Gewehren gebaut wurde, erzählt Robert Höffer weiter, war ein angebohrter Holzklumpen, für den Hals suchten sich die Höffers einen krummen Ast.

Auf dem Foto schießt über 75 Jahre zuvor übrigens nicht Wilhelm Tell, sondern Oberst Wilhelm Schröder (später Gemeindedirektor) mit der Armbrust auf den Torfvogel auf der Holzstange – und verdeckt Johannes Höffer.

Seit ungefähr 15 Jahren haben ihre drei Schützenvereine einen relativ baugleichen Vogel, stets in Weiß-Rot-Schwarz (bei Kaiserschießen mit Goldakzenten) gehalten. Für den durchschnittlichen Vogel benötigen die Höffers heute geschätzte sechs Stunden, arbeitet mit Schablonen für Flügel, Kopf und Schwanzfedern (aus dünnerem Holz), die mit zwei Rümpfen vorne und hinten verleimt und so zusammengehalten werden. Genutzt wird Konstruktionsvollholz (KVH), eine Kombination aus Fichte und Tanne – gesägt, geschliffen, gebohrt.

Treffsicherheit ist Voraussetzung

Mit den heute genauen Vorschriften für Halterungen und Munition sollten die Holzvögel mit Schrotkugeln von maximal 2,5 Millimetern Durchmesser (abseits der Vogelpatrone) 220 bis 250 Schuss aushalten, erläutern Vater und Sohn Höffer. Das ist ihre Schusszahlgarantie. „Zuletzt hat unser Vogel komischerweise immer länger gehalten, was uns freut, weil wir uns sonst fragen müssen, was haben anders gemacht. Aber dann hat man das Problem direkt fürs nächste Jahr im Kopf“, weiß Timo Höffer.

Der jüngste Vogelbauer der Familie hat aber auch eine Erklärung für die gestiegene Schusszahl parat. „Wir sehen immer zu, dass wir zeitlich gut vorankommen. Und wenn die Schützen in Reihe stehen, kann man auf eine Viertelstunde genau sagen, wann der Vogel fällt“, hat der 34-Jährige gelernt. Aber: „Man muss auch treffen können. Und es kommen doch wohl Schützen zum Schießstand, die den Vogel auf die zwölf Meter gar nicht mehr treffen können“, spricht Höffer grinsend die allzu gute Getränkeversorgung auf Schützenfesten an. Man müsse sich die Schützen schon gut angucken. „Ich hatte schon mal einen, der gefragt hat, welchen von den Vögeln er denn jetzt treffen soll. Ich meinte: ‚Junge, da oben hängt nur einer‘.“

„ Wenn das auf Kommando klappt, dass der Vogel fällt, freut man sich mehr, als wenn er zu früh oder zu spät fällt.“

Robert Höffer

Was am Vogelbauen und Schießmeister-Dasein besonders Spaß macht, weiß Robert Höffer, der schmunzelnd meint: „Wenn der Vogel kaputt geschossen wird. Wenn das auf Kommando klappt, freut man sich mehr, als wenn er zu früh oder zu spät fällt. ‚Gott sei dank, das Ding ist endlich weg‘.“

Feierlicher Auftakt zum Jubiläum

Vogel begucken der MSG begeistert mit Stimmung, Tradition und Humor

v.l.: Andreas Stieger (1. Vorsitzender), Kaiservogel Wilhelm der Dritte, Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender), Mirco Kockmann (König), Vogel (Mara)Thoni, Ina Kockmann (Königin), Oberst Martin Vollenbröker

Was für ein stimmungsvoller Abend bei der Männerschützengilde:

Auf Einladung des Königspaares 2024 der MSG, Mirco und lna Kockmann, traf man sich am Samstag den 07.06.2025 zur Taufe des Kaiser- und Königsvogel für das Schützenfest 2025 im Garten seiner Majestät. Beim traditionellen Vogelbegucken 2025 standen nicht nur Holzvögel, sondern auch Geselligkeit und Vorfreude auf das große Jubiläumsfest im Mittelpunkt.

Der 1. Vorsitzende Andreas Stieger sowie Oberst Martin Vollenbröker bedankten sich recht herzlich beim Königspaar für das abgelaufene Schützenfestjahr. Wertschätzende Worte fand Oberst Martin Vollenbröker in einer Danksagung vor allem auch für die Arbeit der beiden Vogelbauer Robert und Timo Höffer, welche den Job hervorragend machen.

Der Einladung des Königspaares folgten rund 60 Personen - gemischt aus Vorstandsmitgliedern. Offizieren, Familie, Freunden und Stammtisch. Unter den geladenen Gästen fand sich auch der MSG Silberkönig Johannes Ehting wieder.

Mit feierlichem Akt wurde der erste Kaiservogel der Gilde auf den Namen Wilhelm der Dritte getauft - standesgemäß durch Oberst Martin Vollenbröker, der diese Ehre unter den wachsamen Augen der ,,Vogeleltern" Frank Vollenbröker und Andreas Stieger vornahm. Damit ist der Startschuss für ein besonderes Jubiläumsjahr gefallen.

Auch der Königsvogel bekam einen Namen, der Programm ist: (Mara)Thoni - eine Hommage an Ausdauer, Zielstrebigkeit und das anstehende Königsschießen. Doch nicht nur für das Königsschießen wird Ausdauer hilfreich sein - aufgrund des Jubiläums gibt es Feierlichkeiten an 5 Tagen. Umso zutreffender, dass der aktuelle König Mirco erst im vergangen Jahr einen Marathon über 42,195 km absolvierte und bestens präpariert ist für den anstehenden Marathon der Festlichkeiten.

Das amtierende Königspaar Mirco und Ina Kockmann ließ es sich nicht nehmen, mit den Schützenbrüdern gebührend auf den gelungenen Abend anzustoßen.

Bei Mirco und lna Kockmann war neben der Dankbarkeit für die tollen Momente und Vorfreude auf das Schützenfest auch Wehmut zu spüren.

Schließlich endet die Regentschaft in wenigen Wochen.

Werke der Schützen

Steelen an Ortseingängen für Vereinsjubiläen

Wer in diesen Tagen ins „Hiärtken“ unterwegs ist, dem fallen sie sofort ins Auge: die neuen Steelen an den Ortseingängen. Der Schützenverein Rothenberge und die Männerschützengilde weisen damit auf die Feierlichkeiten hin.

Grün-weiß, hochwertig und überdacht – alles dank des ehrenamtlichen Engagements vieler helfender Hände des Schützenvereins Rothenberge sowie der Männerschützengilde. Was hier anlässlich der anstehenden Vereinsjubiläen entstanden ist, sei ein Sinnbild für Vereinsgemeinschaft und ehrenamtliches Engagement, erklären beide Vereine in einem Pressetext.

Anfang März fiel der Startschuss für das Projekt beim Unternehmen Hoffstedde und Hüntemann, wo die Platten zugeschnitten und erste Bauarbeiten durchgeführt wurden. Nach der Konstruktion folgten die Dachdecker- und Malerarbeiten sowie das Anbringen der Folien in der Halle von Markus Brinner. Vergangenes Wochenende wurden die fertigen Steelen an den Ortseingängen aufgestellt – fachgerecht gesichert mit Seilen. Den Feinschliff gab es am Samstag durch dekorative Hackschnitzel vom Forstbetrieb Brinner. „Es war immer ein super Miteinander“, resümieren die Beteiligten. Ideen wurden offen geteilt, diskutiert und gemeinsam zur besten Lösung weiterentwickelt, heißt es im Pressetext. Nach dem Fest werden die Steelen sorgfältig abgebaut und überwintern in Rothenberge – bereit für ihren nächsten großen Auftritt im Jahr 2026 auf den Jubiläen der Rothenberger sowie des Junggesellenschützenvereins.

Abschied von der Gaststätte Niehues-Winter

MSG feiert den Fahnenumzug

Dieser Abschied wird sicherlich emotional: Die Gaststätte Niehues-Winter hat geschlossen, die Männerschützengilde (MSG) damit die Wirtschaft verloren, in der seit Anfang der 1990er Jahre die Vereinsfahne ihren festen Platz im Schrank hatte.

Anstoßen auf Erinnerungen

Zum Jubiläumsjahr 2025 spätestens braucht es deshalb einen neuen Fahnen-Standort, den die Gilde jetzt im Hotel zur Post von Bernhard Brömmler (vorne, 2. v.l.) gefunden hat. Nun steht der Umzug an, den die Männerschützen aber nicht einfach so durchführen wollen: „Wir wollen die Vereinsfahne nicht bloß herausnehmen, sondern gebührend verabschieden“, meinte Vorsitzender Andreas Stieger beim Foto-Termin in der Gaststätte von Mechthild Niehues-Winter (vorne, 3. v.r.). Am Samstag, 26. Oktober, wird hier ab 18.30 Uhr mit den Mitgliedern eine interne Fahnenumzugs-Party gefeiert. Die aktuellen Fähnriche (Mitte v.l.) Jürgen Brinner, Michael Brinner und Reinhard Ehling präsentieren die Fahne ein letztes Mal bei Niehues-Winter, es ist Zeit für Erinnerungen und Geschichten und Anstoßen auf die nunmehr alte Heimat der Vereinsfahne. Gemütliches Feiern steht im Vordergrund, für Getränke und leibliches Wohl wird gesorgt, betont der Vorstand, der durchaus „wehmütig“ auf den Abschied von der Gaststätte Niehues-Winter blickt, sich aber auch auf einen schönen Abschluss freut.

Tickets für den internen Vereinsabend kosten 25 Euro und sind im Vorverkauf jeweils samstags am 5., 12. und 19, Oktober von 10 bis 12 Uhr bei Blumen Brüning erhältlich. Das Ticketkontingent ist begrenzt. Mitglieder können in „Straßenrollanzug“, ergo ohne Montur, zum Fahnenumzug kommen.

Männerschützengilde besucht Schützennachwuchs

Ehrung für 70-jähriges Mitglied und ehemaligen Schießmeister

Das neue Königspaar der Männerschützengilde Mirko und Ina Kockmann stellten sich zusammen mit Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße dem Schützennachwuchs in den Kitas vor. | Foto: Privat

Das neue Königspaar der Männerschützengilde Mirko und Ina Kockmann stellten sich zusammen mit Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße dem Schützennachwuchs in den Kitas vor. | Foto: Privat

Hohen Besuch erhielten die Wettringer Kindertagesstätten am Dienstag. Das neue Königspaar der Männerschützengilde, Mirko und Ina Kockmann, stellten sich zusammen mit Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße dem Schützennachwuchs vor. In der DRK-Kindertagesstätte „Wilde Wiese“ versammelte man sich für ein Erinnerungsfoto. In allen Kindertagesstätten freuten sich die Kinder über die mitgebrachten Süßigkeiten und bedanken sich mit einem gebastelten Orden für die Majestäten.

Ehrung für Johannes Höffer

Am Dienstagabend gratulierte eine Abordnung rund um den 1. Vorsitzenden Andreas Stieger dem ehemaligen Schießmeister der Gilde Johannes Höffer für seine 70-jährige Vereinszugehörigkeit. Gemeinsam mit seinem Sohn Robert wurden viele Geschichten aus vergangenen Schützenfestjahren erzählt und alte Fotoalben bestaunt. Stieger bedankte sich mit einem Frühstückskorb für die langjährige Mitgliedschaft und wünschte alles Gute für die Zukunft.

Am Dienstagabend gratulierte eine Abordnung rund um den 1. Vorsitzenden Andreas Stieger dem ehemaligen Schießmeister der Gilde Johannes Höffer (sitzend l.) für seine 70-jährige Vereinszugehörigkeit. | Foto: Privat

Gemeinsam über 800 Jahre Mitgliedschaft

Männerschützengilde ehrt langjährige Mitglieder

Zusammen kommen sie auf über 800 Jahre Mitgliedschaft bei der Männerschützengilde – am Sonntag wurden im Rahmen des Schützenfestes die Ehrungen von 28 Jubilaren im Festzelt beim Frühschoppen vorgenommen. Geehrt wurden für 25 Jahre: Andreas Ardelt, Dieter Berning, Stefan Böckenfeld, Andreas Essing, Hermann Exeler, Andreas Heeke, Christoph Ipe, Thomas Ipe, Norbert Katerkamp, Helmut Kenning, Andre Knoblich, Markus Koers, Reiner Koers, Detlev Körner, Berthold Kubitscheck, Martin Kubitscheck, Uwe Lohaus, Klaus Lütke-Harmölle, Ludger Münstermann, Johannes Ratering, Berthold Remki, Thomas Rickershenrich und Hubertus Werning. Weiter wurden Franz-Josef Ardelt und Wolfgang Rösler für 40 Jahre sowie Johannes Schnippe für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Die Ehrung von Johannes Schöpper (94), der für 70 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt wird, wurde am Dienstag durch den Vorstand nachgeholt. Neben der Ehre für die lange Mitgliedschaft bedankt sich der Vorstand bei Höffer auch für die rege Aktivität als Vogelbauer und Schießmeister. Das Amt bleibt auch weiter in der Familie – zunächst bei Robert und nun Timo Höffer.

Auf 40 Jahre Mitgliedschaft blickt Josef Ardelt (2. v. r.). Er wurde am Sonntag ebenfalls für seine langjährige Mitgliedschaft geehrt. | Foto: privat

Auf 40 Jahre Mitgliedschaft blickt Josef Ardelt (2. v. r.). Er wurde am Sonntag ebenfalls für seine langjährige Mitgliedschaft geehrt. | Foto: privat

Während des Frühschoppens im Festzelt wurde Johannes Schnippe (2. v. r.) für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. | Foto: privat

Während des Frühschoppens im Festzelt wurde Johannes Schnippe (2. v. r.) für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. | Foto: privat

Am Montag fand schließlich der launige Abschluss am Heimathaus im Rahmen des Malefizgerichtes statt. Nachdem im vergangenen Jahr ein vierstelliger Betrag für die Projekte von Pfarrer Ravi gesammelt wurde, wurde in diesem Jahr für das Haus Hannah gesammelt. Mehr als 2.000 Euro Spenden kamen dabei für das Hospiz zusammen.

2000 Euro kamen beim Malefizgericht zusammen: (v. l.) Markus Kaulingsfrecks, Wolfgang Brüning, Martin Vollenbröker, Thomas Ipe, Kevin Shipley, Andreas Stieger und Ingo Berning. | Foto: privat

2000 Euro kamen beim Malefizgericht zusammen: (v. l.) Markus Kaulingsfrecks, Wolfgang Brüning, Martin Vollenbröker, Thomas Ipe, Kevin Shipley, Andreas Stieger und Ingo Berning. | Foto: privat

Mahnende Worte bei der Kranzniederlegung

Fest der Männerschützengilde

Der Drache „Grisu“ ist nicht nur Titelheld einer alten Comic-Serie aus den 1960er Jahren, sondern auch Namensgeber des diesjährigen Schützenvogels der Männerschützengilde. Und der hölzerne „Grisu“ zeigte am Samstag großes Durchhaltevermögen. Erst mit dem 288. Schuss um 20.28 Uhr holte Mirco Kockmann den Vogel von der Stange und sorgte dafür, dass „Grisu“ kein Feuer mehr speit. Zu seiner Königin erwählte Mirco Kockmann seine Frau Ina. Die beiden gehen nun als amtierendes Königspaar in das Jubiläumsjahr der Männerschützengilde 2025.

„Schützenfestfreundliche“ Temperaturen

Unter dem lauten Jubel der Anwesenden machte man sich dann auf den Weg von der Vogelstange zur Proklamation am Rathaus und dem anschließenden Dämmerschoppen mit DJ Matze aus Ochtrup. Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße hatten beim Schützenfest alles im Griff und selbst die Wetterlage zeigte sich positiv und sorgte für Sonne und „schützenfestfreundliche“ Temperaturen.

Der Samstagmorgen hatte mit dem Antreten am Festzelt und der Kranzniederlegung begonnen. Oberst Vollenbröker begann seine Rede mit den Worten: „Deutschland den Deutschen ...“, um diesen Satz im gleichen Moment auch unvollendet wieder zu beenden. Die Aufmerksamkeit seiner Schützenbrüder hatte er damit gewonnen. Das mancherorts laute Mitgröhlen dieser rechten Parole spiegele einen „vorläufigen, traurigen Höhepunkt der jüngeren Vergangenheit“ wider, so Vollenbröker: „Verantwortlich für diese Verrohung der Sprache und des Miteinanders ist für mich die AfD, die permanent bestrebt ist, die Grenzen des Sagbaren immer weiter nach rechts zu verschieben.“ Deshalb appellierte er an seine Schützenbrüder: „Wir dürfen uns nicht verstecken, die Dinge verharmlosen oder als Dumme-Jungen-Streiche abtun. Wir müssen aufstehen und für das eintreten, was uns wichtig ist.“

„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“

Musikalisch begleitet wurde das Schützenfest vom Musikverein Wessum, dem Spielmannszug Wettringen und dem Heithöker Spielmannszug. Für den Frühschoppen nach dem Kirchgang hatte der Musikverein Wessum extra den Klassiker „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ einstudiert und sorgte so für eine gute Stimmung im Festzelt.

Am späten Samstagnachmittag unterstützte zudem der Spielmannszug Tie-Esch unter der Vogelstange und begleitete die Proklamation und Polonaise durch Wettringen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es zum Ausholen der Majestäten. Damit neigte sich die Amtszeit von Marc und Silke Wortmann, die in ihrem Garten Gäste, Nachbarn und Familie willkommen hießen, langsam dem Ende entgegen. Weiter ging es zum Silberkönig Andre Berning und seine Frau Susanne. Auch diesen beiden war etwas Wehmut anzusehen, dass sie den Staffelstab an Johannes und Annemarie Ehling weitergeben müssen.

Anschließend erreichte die Stimmung beim Königsschießen ihren Höhepunkt. Schon in den Tagen vor dem Schützenfest waren die Stimmung und die Vorfreude in der Männerschützengilde groß. Zum Beispiel beim Prövedag, dem Rekrutengang oder der traditionellen Weinprobe, zu welcher der Festwirt am Mittwoch vor dem Schützenfest Vorstand und Offiziere ins Heimathaus willkommen geheißen hatte.

Mirco Kockmann regiert die Männerschützen

Schützenfest am Samstag

Mirco Kockmann ist der neue König der Wettringer Männerschützengilde.

Um 20.28 Uhr am Samstagabend brachte er den Vogel zu Fall.

Rekruten und Rosen steigern die Vorfreude auf Samstag

Männerschützengilde stimmt sich auf das Schützenfest ein

Ein Wochenende mit gleich drei Höhepunkten hat die Männerschützengilde bereits hinter sich gebracht – dabei steht das Schützenfest erst noch vor der Tür. Am Freitag fand sowohl das Rosenmachen als auch der Rekrutengang statt. Am Samstag folgte ein Besuch des Jubiläums des Musikvereins Wessum.

Am Freitag um 18 Uhr fand der traditionsreiche Rekrutengang statt. Eine rekordverdächtige Anzahl von 24 Männern fand sich bei strahlendem Wetter am Gelagshaus Niehues-Winter ein. Letztmalig sprach Feldwebel Markus Kaulingfrecks der langjährigen Gelags- und Vereinswirtin Mechtild Niehues-Winter für die langjährige Aufnahme und Bewirtung der Rekruten den Dank der Männerschützengilde aus. Anschließend ging es zum Zwischenstopp zur Familie Remki, wo es schon in der dritten Generation Brauch ist, eine Flasche Korn in Empfang zu nehmen.

Weiter ging es zu Heckers Station. Wolfgang Brüning, genannt Heckett, erklärte den Rekruten die geschichtliche Bewandtnis der Station. Zum Abschluss marschierte die Truppe unter der musikalischen Begleitung einiger Trommler des Spielmannszuges Wettringen zum Vechtehof Pröbsting, wo der gesellige Abend spät in der Nacht sein Ende fand.

Ab 20 Uhr fanden sich in der Wettringer Bürgerhalle rund 100 Vereinsdamen zum Rosenmachen ein – in diesem Jahr eben in einer anderen Örtlichkeit als zuvor auf dem Festzelt. Dennoch begann das Treiben des Rosenmachens wie gewohnt, und nach erfolgter Arbeit sorgte DJ Matze dafür, dass auch das Vergnügen nicht zu kurz kam. Die Damenoffiziere René Termühlen, Paul Niemeier und Eo Vidal zeigten sich abschließend ebenso zufrieden wie die noch amtierende Königin Silke Wortmann sowie die Silberkönigin aus diesem Jahr, Susanne Berning.

Am Samstag folgte eine rund 20-köpfige Gruppe der Einladung vom Musikverein Wessum zum 50-jährigen Jubiläum. Auf dem Galaabend gab es neben dem Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft auch die Gelegenheit, sich über Blasmusik schon in Schützenfeststimmung zu bringen. Ein Highlight war der große Zapfenstreich. „Sicherlich nicht die schlechteste Vorbereitung fürs eigene Schützenfest, welches in nun wenigen Tagen folgt“, heißt es im Bericht der Gilde.

Weiter geht es am Mittwoch ab 19 Uhr im Heimathaus, wenn Vorstand und Offiziere den Wein des Schützenfestes vorab probieren. Am Donnerstag folgt das Aufhängen der Fähnchen (Treff 18 Uhr auf dem Festzelt an der Bahnhofstraße). Am Samstag geht es dann mit dem diesjährigen Schützenfest los. Dabei werden auch eine große Anzahl an Jubilaren geehrt.

25 Jahre: Andreas Ardelt, Dieter Berning, Stefan Böckenfeld, Andreas Essing, Hermann Exeler, Andreas Heeke, Christoph Ipe, Thomas Ipe, Norbert Katerkamp, Helmut Kenning, Andre Knoblich, Markus Koers, Reiner Koers, Detlev Körner, Mathias Krümpel, Berthold Kubitscheck, Martin Kubitscheck, Uwe Lohaus, Klaus Lütke-Harmölle, Ludger Münstermann, Johannes Ratering, Berthold Remki, Thomas Rickershenrich, Hubertus Werning

40 Jahre: Franz-Josef Ardelt, Wolfgang Rösler

50 Jahre: Johannes Schnippe

70 Jahre: Johannes Höffer

Das Fest kann kommen

Prövedag der Männerschützengilde

Wie in jedem Jahr trafen sich am Samstag die Mitglieder der Männerschützengilde Wettringen zwei Wochen vor ihrem Schützenfest zu ihrem traditionellen „Prövedag“.

Die diesjährigen Scheffen der Männerschützengilde. Clemens Hartmann, Herbert Storm, Andreas Wiggenhorn, Rudi Höing, Damian Vidal, Herbert Schäfer. | Foto: Marita Krühler-Brüggemann

Wie in jedem Jahr trafen sich am Samstag die Mitglieder der Männerschützengilde Wettringen zwei Wochen vor ihrem Schützenfest zu ihrem traditionellen „Prövedag“. Rund 150 Schützenbrüder waren der Einladung des Vorstandes in die Bürgerhalle gefolgt.

Zu Beginn gab es eine Schweigeminute für den erst an diesem Tag verstorbenen Gastwirt Engelbert Pelster, dessen Tod viele Versammelte sehr betroffen machte und zur Abänderung des abendlichen Programms führte.

„Die Männerschützengilde ist mit 561 Mitgliedern der größte Schützenverein in Wettringen und ihr seid nun ein Teil davon“, freute sich Stieger, als er allen 21 Neulingen zu ihrer einstimmigen Aufnahme gratulierte. Der Rekrutierung folgte die Festlegung der Scheffen, die bei der Bewirtung der Schützen behilflich sind.

Vorsitzender Martin Vollenbröker (v. l.) verabschiedete Unteroffizier Andreas Willner. Neuer Unteroffizier ist Andreas Stieger, Hauptmann ist Stefan Rauße. | Foto: Marita Krühler-Brüggemann

Im Offizierskorps gab es in diesem Jahr eine Veränderung: Unteroffizier Andreas Willner stellte aus beruflichen Gründen seinen Posten zur Verfügung. Der von der Versammlung zum Auktionator bestimmte Florian Füssner verstand es wie seine Vorgänger, die Aufgaben der insgesamt neun Unteroffiziere mit viel Humor vorzustellen. „Eure Hauptaufgabe ist es eigentlich, einfach nur gut auszusehen“, scherzte Füssner. Den begehrten Offiziersposten ersteigerte der Vorsitzende Andreas Stieger selbst für ein Gebot von 250 Euro – sehr zur Freude von Oberst Martin Vollenbröker, der schmunzelnd darauf hinwies, dass dieser ihm als Vorsitzender nun als Unteroffizier im Rang unterstellt sei.

Bevor Vollenbröker als Gesamtverantwortlicher mit den Schützen den Ablauf des Schützenfestes besprach (siehe Info-Box), gab es vom Vorsitzenden Informationen zu den kommenden Veranstaltungen: Sollte die deutsche Mannschaft am Samstag, 6. Juli, im Viertelfinale stehen, wird hierfür eine Großbildleinwand am Schützenplatz aufgebaut. Zum Anreiz für den Besuch des Königsballs wird für jeden besetzten Tisch eine Kiste Bier und Limonade gesponsert.

Durch den am Jahresende anstehenden Verkauf des bisherigen Gelagshauses Niehues-Winter musste für den Verein und den Fahnenschrank eine neue Bleibe gefunden werden. Diese wird in Zukunft im Hotel zur Post bei Bernhard Brömmler sein. Für den Abschied von der bisherigen Vereinswirtin und den würdevollen Umzug des Fahnenschranks wird es im Herbst eine Abbau-Party für die Vereinsmitglieder bei Niehues-Winter geben.

Die Festschrift zum 375-jährigen Bestehen des Schützenvereins im nächsten Jahr wird erst zur Generalversammlung im Herbst 2025 fertiggestellt, damit das Jubelkönigspaar und auch das erste Vereinskaiserpaar dort mit abgelichtet werden können.

Nach dem Ende der Versammlung marschierten die Schützen zum Grünzweig-Wegbringen mit den Spielmannszügen zum Schützenplatz. Aus Pietätsgründen wurden jedoch auf die fröhlichen Spielmannzugsklänge in der Ortsmitte verzichtet.

Neue Rekruten

Neue Rekruten

Hier einige der neuen Rekruten 2024: Dirk Yurtseven, Alexander Witthake, Kay Wilkens, Florian Schürmann, Henning Rütz, David Musolf, Tim Lütke-Wenning, Fabian Meyer, Sebastian Krey, Stefan Hoof, Tobias Hagemann, Florian Hagemann, Christof Güttler, Jens Grote, Lars Flothmann, Andreas Fehlker, Jonas Eisenblätter, Florian Deiters, Ralf Deiters, Christoph Alteepping und Ulrich Ahlers. Hier zusammen mit Feldwebel Markus Kaulingfrecks (Mitte vorn) und Hauptmann Stefan Rauße (hinten Links) und Oberst Martin Vollenbröker (hinten rechts)

Männerschützen schießen auf „Grisu“

Traditionelles Vogelbegucken im Garten des Königspaares

Das Foto zeigt (von links) Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender), Robert Höffer (Vogelbauer), Andreas Stieger (1. Vorsitzender), das Königspaar Silke und Marc Wortmann samt Vogel „Grisu“, Martin Vollenbröker (Oberst) und Stefan Rauße (Hauptmann). | Foto: Männerschützengilde

Auf Einladung des amtierenden Königspaares der Männerschützengilde Silke und Marc Wortmann traf man sich am Freitag zur Vogeltaufe des Vogels für das Schützenfest im Garten der Majestät.

Der Einladung des Königspaares folgten rund 60 Personen – gemischt aus Vorstandsmitgliedern, Offizieren, Familie, Nachbarn, Freunden und Stammtisch. Unter den geladenen Gästen fand sich auch der MSG-Silberkönig André Berning wieder.

Der 1. Vorsitzende Andreas Stieger sowie Oberst Martin Vollenbröker bedankten sich beim Königspaar für das abgelaufene Schützenfestjahr. Ein großer Dank der beiden sowie des Königspaares galt auch der Nachbarschaft sowie Freuden und Familie des Königspaares, welche sowohl im vergangenen Jahr beim Schützenfest als auch beim Vogelbegucken für gelungene Abläufe sorgten und es ermöglichten, das gemeinsam gefeiert werden konnte.

Wehmut zu spüren

Wertschätzende Worte fand Oberst Martin Vollenbröker in einer Danksagung vor allem auch für die Arbeit der beiden Vogelbauer Robert und Timo Höffer, welche den Job „hervorragend“ machen.

Bei Marc und Silke Wortmann war neben der Dankbarkeit für die tollen Momente und Vorfreude auf das Schützenfest auch Wehmut zu spüren. Schließlich endet die Regentschaft in wenigen Wochen.

Nachdem sich alle mit Speis und Trank gestärkt haben, wurde Gesicht und Name des Vogels enthüllt: „Grisu“. Wer ihn am Samstag, 6. Juli, vom Pin holt, wird Nachfolger von Marc Wortmann. Die anwesenden Feuerwehrmänner wussten direkt Bescheid, dass es sich bei „Grisu“ um einen grünen Drachen mit Feuerwehrhelm handelt, der Feuerwehrmann werden möchte, um Brände zu löschen.

Vorsitzender als Unterstellter des Oberst

Zu Beginn gab es eine Schweigeminute für den erst an diesem Tag verstorbenen Gelagswirt Engelbert Pelster, dessen Tod viele Versammelte sehr betroffen machte und zur Abänderung des abendlichen Programms führte.

„Die Männerschützengilde ist mit 561 Mitgliedern der größte Schützenverein in Wettringen und ihr seid nun ein Teil davon“, freute sich Stieger, als er allen 21 Neulingen zu ihrer einstimmigen Aufnahme gratulierte. Der Rekrutierung folgte die Festlegung der Scheffen, die bei der Bewirtung der Schützen behilflich sind.

Andreas Stieger bleibt Vorsitzender

Generalversammlung der Männerschützengilde 1650 Wettringen

Der fast unveränderte Vorstand der Männerschützengilde (hinten v. l.): Klaus Remki (Kassierer, wiedergewählt), Aloys Köning (Beisitzer), Marc Wortmann (König), Andreas Stieger (1. Vorsitzender, wiedergewählt), Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender), Kl

Der fast unveränderte Vorstand der Männerschützengilde (hinten v. l.): Klaus Remki (Kassierer, wiedergewählt), Aloys Köning (Beisitzer), Marc Wortmann (König), Andreas Stieger (1. Vorsitzender, wiedergewählt), Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender), Kl

Über 200 von derzeit 558 Mitgliedern der Männerschützengilde 1650 Wettringen füllten am Freitagabend die Bürgerhalle in Wettringen, um die Generalversammlung mit Neuwahlen und anderen Regularien zu erleben. Andreas Stieger, 1. Vorsitzender, wurde ebenso einstimmig wiedergewählt wie vier weitere Mitglieder des umfangreichen Vorstands.

Einstimmige Wiederwahlen

Klaus Remki (Kassierer), Martin Vollenbröker (Oberst), Alfred Brinner (Materialwart), Stefan Rauße (Hauptmann) und Jörg Wissing (Beisitzer) wurden einstimmig wiedergewählt. Gegenkandidaten gab es für diese fünf Vorstandsposten keine. Neu in die Runde gewählt wurde für den Beisitzer Jens Wetter, der satzungsgemäß nicht mehr wiedergewählt werden konnte, Mathias Brinner. Diese Wahl erfolgte in geheimer Abstimmung, da Lars Kemper, Markus Brinner und Michael Schultealbert ebenfalls als Kandidaten von der Versammlung vorgeschlagen worden waren. Zusätzlich wurde noch Lars Kemper zum zweiten Kassenprüfer neu gewählt.

Das Malefiz-Gericht tagt und sammelt für den guten Zweck

Über 200 von derzeit 558 Mitgliedern kamen in die Bürgerhalle.

Über 200 von derzeit 558 Mitgliedern kamen in die Bürgerhalle.

„Jens ist jemand, der immer tatkräftig angepackt hat. Er hat beim Bau der Tribüne mitgewirkt. Er hat mitgeholfen bei Reparaturarbeiten unserer Vogelstange und war natürlich auch bei den Vorstandssitzungen aktiv mit dabei“, verabschiedete Stieger den Beisitzer Wetter aus seinem Amt. Auch für den wiedergewählten 1. Vorsitzenden Stieger gab es Lob von Frank Vollenbröker, dem 2. Vorsitzenden, der Stiegers Wiederwahl leitete. Seit 2017 übe Stieger dieses Amt aus. „Gerade die letzten zwei Jahre waren sehr intensiv. Die Umstrukturierung unseres Schützenfestes ab 2023 und die musikalischen Veränderungen in diesem Jahr mit der Verpflichtung des DJs Frank Schulte und des Musikvereins Wessum waren eine sehr große Bereicherung für unser Schützenfest. Außerdem standen bereits die ersten Planungen für das Jubiläum 2025 an“, fasste Vollenbröker sein Lob an Stieger zusammen.

Keine erneute Kandidatur in zwei Jahren

Für weitere zwei Jahre wurde Stieger wiedergewählt. Das werde dann die letzte Zeit für Stieger im Amt des Vorsitzenden sein, denn er werde danach nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stehen, betonte Stieger später selbst.

Andreas Stieger

Andreas Stieger

Mit Freude und voller Lob für das gelungene Schützenfest im vergangenen Sommer blickte Stieger in seinem Geschäftsbericht auf diese Zeit zurück. Ergänzt wurde der Rückblick durch eine Fotoshow der Ereignisse im Sommer 2023. Auch wurde die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von 20 auf 25 Euro im Jahr beschlossen.

Der Vorstand hatte die Generalversammlung gut vorbereitet.

Der Vorstand hatte die Generalversammlung gut vorbereitet.

Als Stieger die Versammlung fragte, ob sie in 2024 wieder Schützenfest feiern wolle, war die Meinung einstimmig dafür. Das Schützenfest findet demnach am 6. und 7. Juli 2024 statt. Der Abschluss ist am 8. Juli am Heimathaus. Auch den Programmvorschlag für das Jubiläumsfest 2025 stellte der Vorstand vor. Vom 4. bis 8. Juli 2025 werde wieder gefeiert. Für das Jubiläumsbuch würden noch Fotos, Geschichten und Anekdoten benötigt.

Ansprechpartner für das Jubiläumsbuch:

Mathias Krümpel, Telefon 0152/08997122;

Thomas Rickershenrich, Telefon 0151/20195428;

Jürgen Brinner, Telefon 0171/9421106;

Markus Kaulingsfrecks, Telefon 0172/9867389;

Helmut Kenning, Telefon 0176/21705672.

Männerschützen besuchen Schützennachwuchs

Mit dem neuen Königspaar in den Wettringer Kitas

Beim Besuch der Männerschützengilde in der CJD-Kita stellten sich die Besucher für ein Erinnerungsfoto auf.

Hohen Besuch erhielten die fünf Wettringer Kindertagesstätten in der vergangenen Woche. In Begleitung von Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße stellte sich das neue Königspaar Marc und Silke Wortmann dem Schützennachwuchs vor.

Bei dieser traditionellen Aktion verteilten die Vertreter der Männerschützengilde auch wieder etwas zum Naschen an die Kinder. In der CJD-Kita im Andorf trafen sie dabei auf Bürgermeister Berthold Bültgerds und CJD-Fachbereichsleiter Klaus-Peter Brell.

Malefiz wieder einmal krönender Abschluss des Festes

Es wurde wieder einmal wieder viel gelacht und zum Besten gehalten.

Das Malefiz-Gericht tagt und sammelt für den guten Zweck

Während des Malefiz-Gerichtes wurden Strafgelder einkassiert und separat Spenden für die  Projekte von  Ravi Kumar Chatta gesammelt - ein stolzer Betrag von 1100€ kam für den guten Zweck dabei zustande. 

Während des Malefiz-Gerichtes wurden Strafgelder einkassiert und separat Spenden für die  Projekte von Ravi Kumar Chatta gesammelt - ein stolzer Betrag von 1100€ kam für den guten Zweck dabei zustande. 

Das hohe Malefiz-Gericht Advocatus Ingo Berning, Gerichtsdiener Thomas Ipe, Advocatus Markus Kaulingfrecks, Lehrling Florian Füßner, Gerichtsdiener Kevin Shipley, Advocatus Wolfgang Brüning werden komplettiert vom 2. Vorsitzenden Frank Vollenbröker (ganz links) und dem 1. Vorsitzenden Andreas Stieger (ganz rechts)

Ehre, wem Ehre gebührt. Die Männerschützengilde ehrte am Montagmorgen im Rahmen des Frühschoppens auf dem Festzelt seine Jubilare.

Das sind in diesem Jahr Hans-Jürgen Ewering, Karl Frie, Ralf Hartmann, Wolfgang Hartmann, Hubert Middendorf, Wolfgang Mieves, Rudolf Niemeyer und Andreas Teupen (25 Jahre) sowie Rudolf Höing (40 Jahre), Hermann Voß (50 Jahre) und für 60 Jahre Werner Bruning, Ernst Lütke-Wenning, Bernhard Roling, Heinrich Schnermann und Willi Solga.

Frank Vollenbröker (2. Vorsitzender, v. l.), Hauptmann Stefan Rauße (2. v. l.), Oberst Martin Vollenbröker (2. v. r.) und Vorsitzender Andreas Stieger (r.) ehrten den langjährigen 2. Vorsitzenden Rudolf Höing für 40 Jahre Mitgliedschaft.

„Zusammen sind das 590 Jahre Mitgliedschaft bei der Männerschützengilde. Vielen Dank vom Verein für die Treue“, sagte Vorsitzender Andreas Stieger zu den Jubilaren.

50 Jahre gehört Hermann Voß (Mitte) der Männerschützengilde an. Auch er wurde für seine lange Mitgliedschaft geehrt.

Strahlende Gesichter bei Oberst, Hauptmann und dem Vorstand, denn Ernst Lütke-Wenning, Bernhard Roling und Werner Bruning (Mitte, v.l.) sind stolze 60 Jahre bei den Männerschützen. Dafür wurden sie am Montagmorgen geehrt.

Wortmann macht Albatros den Garaus

Männerschützengilde feiert Schützenfest und macht Jubiläums-Foto

Für das Vereinsfoto zum 375-jährigen Vereinsjubiläum 2025 versammelten sich 350 Männerschützen am Sonntagmittag am Heimathaus. Die extra dafür errichtete Bühne war 22,50 Meter mal vier Meter groß.

Albatros ist Geschichte. Marc Wortmann holte am Sonntagabend gegen 19.25 Uhr mit dem 235. Schuss den Vogel von der Pinn und ist neuer König der Männerschützengilde. Zur Königin erwählte er seine Frau Silke.

Damit erreichte das Schützenfest der Männerschützen seinen Höhepunkt. Unter lautem Jubel der Anwesenden machten sich die Schützen auf den Weg von der Vogelstange zur Proklamation am Rathaus und anschließend zum Dämmerschoppen auf dem Festzelt.

Alles bestens organisiert

Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Stefan Rauße hatten alles bestens organisiert – selbst das Wetter konnte von der Checkliste gestrichen werden. 13 Stunden Sonne und 22 Grad zum Start des Schützenfestes. Was will man mehr als Schütze? Entsprechend ausgelassen war die Stimmung.

Marc und Silke Wortmann sind das neue Königspaar der Männerschützengilde.

Tosender Applaus kam auf, als das noch amtierende Königspaar Hermann und Agnes van Dillen am Sonntagmorgen beim Frühschoppen das Festzelt betrat. Allgemein herrschte super Stimmung beim Frühschoppen, der durch den Musikverein Ahaus Wessum und Fanfaren- und Spielmannszug Aloysius begleitet wurde.

Begonnen hatte der Sonntag mit dem Antreten am Festzelt und der Kranzniederlegung am Mahn- und Ehrenmal. Dabei gedachten die Männerschützen auch ihrem verstorbenen langjährigen Vereinswirt Hermann Winter.

Vor dem Rathaus versammelten sich die Majestäten um das neue Königspaar Marc und Silke Wortmann (sitzend, 4. u. 5. v. l.) und das alte Hermann und Agnes van Dillen (sitzend, 6. u. 7. v. l.) mit dem Vorstand und dem Offizierskorps zum Foto.

„Die Welt gleicht einem Spinnennetz. Selbst leichte Erschütterungen sind an entfernt gelegenen Stellen deutlich zu spüren. Und die Beschädigung an einem wichtigen Stützfaden kann die Stabilität des gesamten Netzes gefährden“, begann Oberst Martin Vollenbröker seine Mahnrede. Er griff mit diesem Bild den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine auf und spielte auf die unzähligen Auswirkungen auf der Welt an.

Im Hinblick auf das Vereinsjubiläum 2025 wurde in diesem Jahr nach vielen Jahren erstmals wieder ein Vereinsfoto erstellt. Rund 350 Schützen trafen sich dazu am Heimathaus und wurde von Jürgen Naber abgelichtet. Der Junggesellen-Schützenverein hatte beim Aufbau der 22,5 mal vier Meter großen Bühne geholfen. Obers Martin Vollenbröker dankte dem JSV für die Hilfe.

Feuerwehrkapelle Ahaus Wessum spielte

Die Feuerwehrkapelle Ahaus Wessum spielte dieses Jahr erstmalig für die MSG und versorgte die Schützenbruder gekonnt mit Schützenfest-Klassikern. Die Kapelle aus dem Kreis Borken reiste mit 25 Spielleuten an und sorgte – gemeinsam mit dem Spielmannszug Wettringen und dem Fanfarenzug Aloysius Rheine – für gute Stimmung. Beim Königsball am Montag heizte dann DJ Frank Schulte aus Reckenfeld den Gästen des Königs sowie den Mitgliedern des Vereins musikalisch ein.

Bereits am Freitag konnten die Damenoffiziere Rene Termühlen, Eo Vidal und Paul Niemeyer sowie der neue Damenoffizier im Bunde Manfred Niemann konnten über 120 Frauen auf dem Festzelt zum Rosenmachen begrüßen. Stimmung war auch hier top.

Seinen Abschluss findet das Fest am heutigen Dienstag. Man darf gespannt sein, ob der 82-jährige Trecksack Spieler „MC Linne“ auch Richter des hohen Malefizgerichtes wird, nachdem er sich beim Rekrutengang als Täufer des neuen Feldwebels Markus Kaulingsfrecks auf sich aufmerksam machte.

Marc Wortmann König der Männerschützengilde

Schützenfest

Neues Königspaar Marc und Silke Wortmann und altes Königspaar Hermann und Agnes van Dillen

Marc Wortmann ist der neue König der Männerschützengilde Wettringen. Er holte am Sonntagabend Vogel „Albatros“ von der Stange. Zur Königin wählte er seine Frau Silke. Super Stimmung gab es schon beim morgendlichen Frühschoppen: Der Musikverein Ahaus Wessum und der Fanfaren- und Spielmannszug Aloysius spielten hier auf.

Heiße Phase für die Männerschützengilde

Musikalische Änderung beim Königsball

Mit einer schlagkräftigen Truppe aus Vorstand und Offizieren kam die Männerschützengilde am Mittwoch zur Weinprobe zusammen. Jetzt freuen sich alle auf das anstehende Schützenfest.

Die heiße Phase für die Männerschützengilde beginnt. Das Schützenfest steht vor der Tür. Nach dem Prövedag am Samstag trafen sich alle Offiziere und der Vorstand am Mittwoch zur Weinprobe im Heimathaus. Die Weinprobe ist eine mittlerweile um die 70 Jahre alte Tradition in der MSG, welche ihren Ursprung in der Nachkriegszeit der 1950er Jahren fand.

21 Rekruten

Der Rekrutengang folgt am Freitag mit den 21 Rekruten. Das ist gleichzeitig die Feuertaufe für den neuen Feldwebel Markus „Snap“ Kaulingfrecks, welcher erstmalig die MSG-Neumitglieder mit auf den Gang vom Treffpunkt Niehues-Winter über Heinz Remki zu Wolfgang Brüning, Heckers Station und abschließend zu Pröbsting nimmt.

Alle Mitglieder, aber insbesondere die Rekruten sowie Vorstand und Offiziere werden am Samstag um 14 Uhr zum Fähnchen Aufhängen erwartet. Nach dem Motto: viele Hände, schnelles Ende.

Das Festzelt ist am Freitagabend reserviert für die Damen, welche sich um 20 Uhr zum Rosenmachen treffen. Die altgedienten Damenoffiziere Rene Termühlen, Eo Vidal und Paul Niemeyer sowie der neue Damenoffizier im Bunde Manfred Niemann erwarten die Damen.

Im Hinblick auf das Vereinsjubiläum 2025 wird in diesem Jahr nach vielen Jahren erstmals wieder ein Vereinsfoto erstellt. Zum Vereinsfoto trifft sich der Verein am Sonntag um 13.45 Uhr am Heimathaus – nicht am Festzelt. Jürgen Naber wird das Vereinsfoto machen. Im Anschluss daran geht es zum Ausholen des Königs sowie zur Vogelstande. „Vielen Dank an den JSV für die Unterstützung beim Aufbau der Tribüne für das Vereinsfoto. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Auch der Vogel wird von den JSV hochgefahren. Schön zu sehen, dass die Vereine sich unterstützten“, sagt Oberst Martin Vollenbröker.

Änderung beim Königsball

Eine musikalische Änderung wird der Königsball mit sich bringen. Man sprach sich dieses Jahr für einen DJ aus, um auf dem Königsball neues zu probieren. Dadurch gibt es eine durchgehend musikalische Untermalung und es kann flexibler auf Wünsche reagiert werden. „Auch diese Entscheidung ist nicht zementiert, sondern man probiert aus und behält sich vor, wieder auf eine Band zurück zugreifen und sondiert dementsprechend – insbesondere auch für das bevorstehende Jubiläum 2025 – den Markt“, teilt der Vorstand mit.

Goldkönigin ist in diesem Jahr Gerda Marie Cruse-Unland. Ihr Mann Georg Cruse konnte im Jahr 1973 die Königswürde erlangen. Der 1. Vorsitzende Andreas Stieger sowie Oberst Martin Vollenbröker bedanken sich beim Königspaar Hermann und Agnes van Dillen für das abgelaufene Schützenfestjahr.

Abschluss des Festes bildet am Dienstag wie gewohnt das Malefizgericht am Heimathaus. Das hohe Gericht „straft die Delinquenten aufgrund der schwerer ihrer Vergehen ab. Nach altem Brauch wurden hier früher Vergehen gegen Ordnung und Disziplin mit Strafen belegt – und das auf humorvolle Art und Weise“.

Das Malefizgericht besteht aus Wolfgang Brüning Markus Kaulingfrecks, Tobias Bertels, Ingo Berning sowie neu im Team Florian Füssner. Hinzu kommt Gerichtsdiener Thomas Ipe.

MSG feiert ab 2024 einen Tag eher

Männerschützen stimmen für Verschiebung

Nach der Versammlung stellten sich die Scheffen 2023 und die neuen Offiziere für ein Foto auf: Wolfgang Brüning (Auktionator), Stefan Rauße (Hauptmann), Helmut Henrichsmann, Michael Brinner, Damian Vidal, Markus Kaulingfrecks, Clemens Hartmann, Eugen Wetter, Andre Högemann, Manfred Niemann, Herbert Storm, Rudi Höing und Oberst Martin Vollenbröker.

Verschiebung des Schützenfestes ja, aber keine gemeinsame Prövedags-Party mit den Frauen. Besonders der zweite Punkt sorgte beim Prövedag der Männerschützen am Samstag in der Bürgerhalle für Diskussionsbedarf.

Die Verschiebung des Schützenfestes um einen Tag nach vorne war dagegen Formsache und erfolgte nahezu einstimmig. Nur vereinzelte Schützenbrüder legten ihr Veto ein. „Wir feiern somit künftig immer ab dem Samstag vor dem ersten Juli-Sonntag“, erklärte Vorsitzender Andreas Stieger. Fällt der erste Juli-Sonntag auf den 1. Juli, wird entsprechend ab dem 30. Juni gefeiert.

Bereits in der Vergangenheit waren die Pläne vorgestellt und ein Stimmungsbild unter den Mitgliedern eingeholt worden. „Die Beweggründe sind unter anderem die Verfügbarkeit von Kapellen und Bands sowie vom Catering- und Servicepersonal“, sagte Stieger. Ebenso würde für Arbeitnehmer ein Tag Urlaub weniger notwendig werden. Einen weiteren Pluspunkt brachte Dietrich Wulf, evangelischer Pfarrer, mit ein. „Am Samstagmorgen müssen die Katholiken keine Messe feiern. Da würde auch ein ökumenischer Wortgottesdienst reichen, der kürzer ist“, sagte Wulf unter dem Jubel der Schützenbrüder. Stieger versprach, dass der Vorstand dies überlegen werde.

Schützenfest künftig am 6. Juli

Nach dem positiven Stimmungsbild zur Verschiebung auf der Generalversammlung im Herbst 2022 hatte der Vorstand einen möglichen Ablauf ausgearbeitet, der nun verabschiedet wurde. Somit wird das Schützenfest am Samstag, 6. Juli 2024, mit dem Antreten am Festzelt und der Kranzniederlegung starten und am Montag, 8. Juli, am Heimathaus ausklingen.

Ein weiterer Vorschlag vom Vorstand: Das Grünzweig wegbringen und das Rosenmachen der Frauen finden parallel statt. Nach dem die Männer von der Vogelstange zurückkehren, soll eine gemeinsame Prövedags-Party mit den Frauen in der Bürgerhalle steigen. Durch das Vorziehen auf Samstag muss der Prövedag 2024 zwei Wochen vor dem Schützenfest stattfinden, da auch noch der Rekrutengang dazwischen stattfinden muss.

Oberst Martin Vollenbröker war sich der Brisanz des Vorschlages bewusst. „Das ist ein kontroverses Thema, über das auch im Vorstand lange und hitzig diskutiert wurde.“ Sollten allerdings beide Termine weiter getrennt voneinander stattfinden, müssten zwei Locations gefunden werden. Möglicherweise müsste zweimal die Bürgerhalle angemietet werden, da das Festzelt zu dieser Zeit noch nicht steht. „Wir zementieren nichts. Wir können einen Versuch starten. 2025 ist das Jubiläum, da ist sowieso alles anders“, warb Vollenbröker. Die Mehrheit entschied sich allerdings dagegen, wenngleich auch der Vorstandsvorschlag viel Zustimmung fand.

Somit wird der Prövedag 2024 zwei Wochen vor dem Schützenfest wie gewohnt in der Bürgerhalle gefeiert. Eine Woche später treffen sich die Frauen zum Rosen machen.

Abschied von vier verdienten Offizieren

Nach der Pause gab es dann aber einen großen Applaus nach dem anderen, als die Männerschützen vier verdiente und langjährige Offiziere verabschiedeten. Helmut Henrichtsmann, Damian Vidal, Clemens Hartmann und – in Abwesenheit – Thomas Brandt verlassen das Offizierskorps der MSG und erhielten viele warme Worte von Andreas Stieger zum Abschied. Teilweise waren sie, wie im Fall von Henrichsmann und Hartmann, mehr als drei Jahrzehnte in ihren Posten.

Es war an Wolfgang „Wulle“ Brüning im Anschluss mit Erfahrung und Geschick die Posten höchstbietend neu zu vergeben. „Offizier bei der Männerschützengilde zu sein – das ist ein Hammer!“, meinte Brüning. Neuer Fourier – und damit Nachfolger von Damian Vidal – ist Andre Högemann. Auf Helmut Henrichsmann als Feldwebel folgt Markus Kaulingsfrecks. In die Reihen der Fähnriche gesellt sich für Clemens Hartmann künftig Michael Brinner. Zu den Damenoffizieren zählt ab sofort Manfred Niemann (für Thomas Brandt).

Für Hartmann und Vidal geht es aber auch beim Schützenfest 2023 nicht ohne Posten. Sie gehören neben Eugen Wetter, Herbert Storm und Rudi Höing zu den Scheffen.

Über Nachwuchsprobleme können sich die Männerschützen ebenfalls nicht beschweren. 21 neue Rekruten wurden am Samstag aufgenommen.

Der Vogel der Männerschützengilde heißt Albatros

Der Vogel der Männerschützengilde heißt Albatros

Der Vogel der Männerschützengilde heißt Albatros

Das Foto zeigt das Königspaar Agnes und Hermann van Dillen (vorne mitte) mit Oberst Martin Vollenbröker (hinten l.) und Hauptmann Stefan Rauße (hinten mitte) sowie die beiden Vogelbauer Robert und Timo Höffer (hinten rechts)

Auf Einladung des Königspaares 2022 der MSG Agnes und Hermann van Dillen traf man sich am Mittwoch vor Fronleichnam zur Vogeltaufe des Vogels für das Schützenfest 2023.

Der Einladung des Königspaares folgten rund 70 Personen – gemischt aus Vorstandsmitgliedern, Offizieren, Familie, Nachbarn, Freunde und Stammtisch. Auch die Vogelbauer Robert und Timo Höffer waren unter den geladenen Gästen.

Der 1. Vorsitzende Andreas Stieger sowie Oberst Martin Vollenbröker bedankten sich recht herzlich beim Königspaar für das abgelaufene Schützenfestjahr. Ein großer Dank der beiden sowie des Königspaares galt auch der Nachbarschaft und Familie des Königspaares, welche sowohl im vergangenen Jahr beim Schützenfest, als auch beim Vogelbegucken für gelungene Abläufe gesorgt haben und auf die stets Verlass war.

Nachdem sich alle mit Speis und Trank gestärkt haben wurde Gesicht und Name des Vogels enthüllt: Albatros (siehe Foto). Somit ist klar, dass der Nachfolger von Herman van Dillen den Vogel Albatros am 02.07.2023 vom Pin holen muss

Im Jubiläumsjahr wird erstmals ein Kaiser ermittelt

Männerschützengilde informiert über Änderungen

Vor Kurzem war der aktive Vorstand der Männerschützengilde gemeinsam mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und Majestäten samt Lebenspartnern zu einer ausgiebigen Winterwanderung gestartet.

Vor Kurzem war der aktive Vorstand der Männerschützengilde gemeinsam mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und Majestäten samt Lebenspartnern zu einer ausgiebigen Winterwanderung gestartet.

Vor Kurzem war der aktive Vorstand der Männerschützengilde gemeinsam mit ehemaligen Vorstandsmitgliedern und Majestäten samt Lebenspartnern zu einer ausgiebigen Winterwanderung gestartet. Gut 40 Personen trafen sich an der Geschäftsstelle des Junggesellen-Schützenvereins. Nach einem Zwischenstopp an der Poggenbacher-Brauerei ging es anschließend zum Abendessen und gemütlichem Ausklang in die Gaststätte „An de Bahn“.

Neben der Pflege der Geselligkeit wurden auf den Vorstandssitzungen in den vergangenen Monaten auch einige Themen besprochen bzw. Entscheidungen getroffen, über die der Verein an informieren möchte.

Verschiebung des Schützenfestes war Thema

Auf der Generalversammlung im November 2022 wurde ein Stimmungsbild über mögliche Änderungen am Ablauf des eigenen Schützenfestes von den Mitgliedern eingeholt. Unter anderem wurde abgefragt, wie die Mitglieder dazu stehen, das Schützenfest um einen Tag vorzuziehen. Beweggründe dieser Überlegungen sind unter anderem Verfügbarkeiten von Bands sowie Catering- und Thekenpersonal. Außerdem würde für Arbeitnehmer ein Tag weniger Urlaub notwendig werden. Rund drei Viertel der Befragten standen einer Verschiebung positiv gegenüber.

Deshalb hat der Vorstand der Männerschützengilde einen Vorschlag zu einem möglichen Ablauf ausgearbeitet und wird diesen am Prövedag vorstellen, um im Anschluss darüber abzustimmen. Für den Schützenfestablauf 2023 hat dies noch keine Auswirkungen, das heißt, dass Schützenfest in diesem Jahr wird noch wie in den vergangenen Jahren stattfinden. Je nach Ausgang der Abstimmung ist eine Änderung am Ablauf dann ab 2024 möglich, teilt der Verein mit.

Im Jahr 2025 steht das 375-jährige Jubiläum der Männerschützen an. Hier wurden auf den vergangenen Sitzungen erste Festpunkte diskutiert und diverse Arbeitsgruppen gebildet. Geplant ist, die Mitglieder auf der Generalversammlung Ende 2023 über den groben Ablauf zu informieren.

Kaiser wird 2025 ermittelt

Im Jubiläumsjahr 2025 wird dann auch erstmalig ein Kaiser der MSG ermittelt. Ursprünglich war das Kaiserschießen bereits für 2020 geplant – doch coronabedingt mussten diese Pläne aufgeschoben werden. Erste Absprachen mit den befreundeten Schützen aus Rothenberge und den Junggesellen, die beide im Folgejahr ihre Jubiläen feiern, sind bereits initiiert. Man plant beispielsweise den gemeinsamen Bau von Bögen, Stelen oder Ähnlichem. In Vorbereitung auf das 375-jährige Jubiläum ist geplant, auf dem diesjährigen Schützenfest ein Vereinsfoto zu erstellen.

In diesem Jahr wird es Änderungen bei der musikalischen Untermalung geben. Für den Prövedag wurden wie gewohnt zwei Kapellen engagiert. Mit dem Spielmannszug Gildehaus konnte neben dem Spielmannszug Wettringen eine neue Unterstützung gewonnen werden. Zudem hat sich der Gesamtvorstand einstimmig dafür ausgesprochen, auch die Blasmusik in andere Hände zu geben. Während des Schützenfestes 2023 wird erstmalig nach Jahrzehnten nicht der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wettringen für musikalische Untermalung sorgen. Mit dem Musikzug Ahaus Wessum konnte ein Ersatz verpflichtet werden. Auf dessen Frühjahrskonzert Anfang April konnte sich eine Abordnung des Vorstandes von den Qualitäten überzeugen. Ein Dank gilt der Feuerwehrkapelle und dem Spielmannszug Tie-Esch für das große Engagement in der Vergangenheit. Beide waren jahrzehntelang feste Bestandteile des Schützenfestes.

Keine Band beim Königsball

Eine weitere musikalische Änderung wird der Königsball mit sich bringen. Hier wird in diesem Jahr erstmalig keine Band den Abend musikalisch begleiten, sondern DJ Frank Schulte. Auch von den Qualitäten des neuen DJs konnte sich eine Abordnung am Karnevalssonntag in Greven überzeugen. Mit dem DJ möchte man neue Impulse für den Königsball setzen und Neues wagen.

Zum Ortskaiserschießen am Pfingstsamstag, ausgerichtet vom Schützenverein Maxhafen, sind alle Schützen aufgerufen, sich zu beteiligen. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr am Sportplatz im Schützenfest-Outfit ohne Stock und die Offiziere wie gewohnt in Galauniform. Von da aus erfolgt der Sternmarsch zur Kirche. Nach der Messe trifft man sich auf dem Rathausvorplatz.

Männerschützen: Rudi Höing legt Amt nieder

Langjähriger 2. Vorsitzender tritt nicht wieder an

Der ausscheidende 2. Vorsitzende Rudi Höing im Kreis ehemaliger Vorsitzender und des aktuellen Vorsitzenden (v. l.) Andreas Stieger, Alfred Möllers, Rudi Höing, Thomas Rickershenirch, ehemaliger Bürgermeister Engelbert Rauen und Dachverbandsvorsitzender Norbert Frohoff

Wer in der Chronik der Männerschützengilde nachschaut, der stellt fest, dass die Inhaber von Vorstandsämtern seit Jahren überwiegend aus den Reihen ehemaliger Junggesellen-Schützen stammen. In diesem Verein machten sie ihre Lehrzeit in den Bereichen Vorstandsarbeit und Vereinsführung, legten hier ihre entsprechende Gesellen- und Meisterprüfung ab. Zu ihnen zählt auch der langjährige 2. Vorsitzende Rudi Höing. Seit 31 Jahren war er in diesem Amt und hatte auch noch andere Ämter inne, beispielsweise als Vereinsvertreter im Dachverband der Wettringer Schützenvereine. Bei der Jahreshauptversammlung der Männerschützengilde trat er nicht wieder zur Wahl an. Hauptmann Frank Vollenbröker wurde zum neuen 2. Vorsitzenden gewählt.

Stefan Rauße neuer Hauptmann

Das Amt des Hauptmanns wurde Stefan Rauße übertragen, einstimmig. Oberst bleibt Martin Vollenbröker, der in Abwesenheit gewählt wurde. Die Aufgaben des Schriftführers verbleiben für weitere zwei Jahre in den Händen von Klaus Flothmann. Für die drei neu zu besetzenden Beisitzerposten gab es sieben Vorschläge, was eine geheime Wahl zur Folge hatte. Als Beisitzer kommen neu in den Vorstand Alois Köning, Maik Bordiek und Manuel Woltering. Kassenprüfer wurde Michael Schultealbert, der zum Abschluss des kommenden Geschäftsjahres zusammen mit Markus Brinner die Kassen-, Buch- und Geschäftsführung unter die Lupe nehmen wird.

Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) steigt zum 2. Vorsitzenden auf. Stefan Rauße wird neuer Hauptmann.

Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) steigt zum 2. Vorsitzenden auf. Stefan Rauße wird neuer Hauptmann.

Den Geschäftsbericht gab Klaus Flothmann. Dieser wiederum bekundete, er sei trotz seiner 82 Jahre gerne „König von Wettringen“ geworden, empfahl jedoch den Schützenbrüdern, nicht so lange auf die Königswürde zu warten. Klaus Remke gab für zwei Jahre den Kassenbericht. Seine letztendliche Feststellung: „Das nächste Schützenfest ist gesichert.“

Wie die begeisterten Männerschützen auf die Frage, ob man in 2023 ein Schützenfest feiern solle, reagierten? Kann man sich denken. Einstimmig: „Jaaaaa!“

14 Neuaufnahmen gab es in der Männerschützengilde, deren Mitgliederzahl auf 541 stieg. Einstimmig neu aufgenommen wurden Julian Füssner, Christoph Linnemann, Jochen Flüthmann, Marco Ratering, Steffen Hölscher, Dietmar Kleideiter, Thomas Henrichsmann, Daniel Kamping, Matthias Schröder, Stefan Tschersich, Patrick Nase, Sebastian Bader, Marc Heitz und Tom Knöpper.

„Ich war vollkommen unvorbereitet“

Hermann van Dillen ist ältester König der Männerschützengilde

Strahlende Gesichter nach der Proklamation: Agnes und Hermann van Dillen mit Krone und Königskette.

Strahlende Gesichter nach der Proklamation: Agnes und Hermann van Dillen mit Krone und Königskette.

„Irgendwann ist man dran“, sagt Hermann van Dillen mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Bei ihm hat es mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert, doch jetzt ist er der amtierende König der Männerschützengilde – im Alter von 82 Jahren. Damit ist er laut den Aufzeichnungen der älteste König der Männerschützen. Sein Titel ist aber auch noch aus einem weiteren Grund besonders. Der Rentner ist gleichzeitig der erste König nach drei Jahren und nach der Corona-Pause.

„Ich wollte es immer schon, aber bei den Männerschützen gibt es jedes Mal viele Anwärter“, sagt van Dillen. Seit 56 Jahren schießt er mit. Drei Mal erinnert er sich, war er schon kurz davor und setzte den vorletzten Schuss ab. Doch wie es dann immer so ist, wenn es passiert, ist es eigentlich gar nicht geplant. „Ich war dieses Mal vollkommen unvorbereitet“, berichtet der neue König. Mit seinem Fahrrad fuhr er ohne Zylinder zur Vogelstange und saß dort mit einer kleinen Gruppe zusammen. Wie jedes Jahr beteiligte er sich auch am Königsschießen und versuchte sein Glück. Und dann passierte es: kurz vor 20 Uhr schoss er die Reste des Vogels von der Stange und war Nachfolger von Reiner Koers. Mit dem 306. Schuss holte er sich die Königswürde der Männerschützengilde. Es war sein dritter Schuss an diesem Tag, er brachte das Glück. Danach war er auch schon auf den Schultern seiner Schützenbrüder und wurde gefeiert.

Hermann und Agnes van Dillen bei der Kutschfahrt mit dem alten Königspaar Reiner und Beate Koers

Hermann und Agnes van Dillen bei der Kutschfahrt mit dem alten Königspaar Reiner und Beate Koers

Wie ungeplant der Titel war, zeigte sich auch daran, wie überrascht seine Ehefrau und Königin Agnes war. Sie war bei Freundinnen zum Kaffee eingeladen und bekam plötzlich einen Anruf von der Tochter: „Papa ist König!“ Daraufhin machte sich Agnes van Dillen gleich auf den Weg zur Vogelstange am Sellener Weg.

Der Dank vom neuen König gilt aus eigener Erfahrung den 305 Schützen, die vor ihm geschossen haben. „Als Jäger bin ich mit der Waffe vertraut, aber ich bin besser, wenn der Vogel fliegt“, witzelt van Dillen.

Was anschließend passierte, wird das Ehepaar nicht so schnell vergessen. Wie immer war das Schützenfest sehr gut besucht und es wurde in großer Harmonie gefeiert. „Alle haben mitgefeiert, auch die Enkelkinder“, erzählt Agnes van Dillen. Die schönen Bilder und die vielen Erinnerungen werden auf jeden Fall bleiben: von der Polonaise durchs Dorf, der Proklamation, dem Königsball oder dem Besuch in den Kindertagesstätten.

Die Nachbarn rund um das Haus des Paares „Im Rott“ sorgten auch zuhause für tolle Erinnerungen. Das Haus der van Dillens wurde geschmückt, Bänke auf der Straße aufgestellt und Getränke verteilt. „Unsere Nachbarn waren großartig. Deswegen sage ich: Wer keine gute Nachbarschaft hat, der sollte gar nicht schießen.“

Es soll nicht der letzte Titel sein

Was so ein Titel mit sich bringt, hat die neue Königin in den zwei Wochen seit dem Schützenfest schon gemerkt. „Man wird sehr häufig im Dorf angesprochen.“ Andere würden ihn im Scherz mit „Ihre königliche Hoheit“ ansprechen, berichtet Hermann van Dillen. Dem Ehepaar macht das nichts aus, sie genießen es eher. „Wir sind gerne das Königspaar von Wettringen.“

In Erinnerung geblieben ist dem Königspaar auch die Rede von Oberst Martin Vollenbröker am Ehrenmal. „Das war beeindruckend“, findet der neue König. 2016, als van Dillen das letzte Mal als vorletzter Schütze scheiterte, wurde Vollenbröker König. „Ich habe ihm den Vogel locker geschossen“, sagt der 82-Jährige. Dieses Mal war er dran.

Doch mit dem ersten Titel ist es noch nicht vorbei. 2025 steht das Ortskaiserschießen in Wettringen an. Auch dort will Hermann van Dillen, sein Glück versuchen. „Den Silberkönig werden wir aber nicht mehr erleben. Das ist 2047, da wären meine Frau und ich 107 Jahre alt. Aber die Plakette der Königskette wird an uns erinnern“, freut sich der Schützenkönig.

Männerschützengilde - Hermann van Dillen neuer König

Männerschützengilde - Hermann van Dillen neuer König

Die Wettringer Männerschützengilde hat einen neuen König: Hermann van Dillen hat mit dem 306. Schuss den Vogel von der Stange geholt und ist damit neuer König.

Männerschützen haben jetzt 527 Mitglieder - Prövedag des größten Schützenvereins vor Ort

Die Neumitglieder, flankiert vom Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.).

Die Neumitglieder, flankiert vom Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.).

Eines hat die Corona-Pandemie nicht geschafft, zumindest nicht in Wettringen: Die Freude, Schützenfest zu feiern, ist ungebrochen. Das bewies der Prövedag der Männerschützengilde am Samstag.

Regierungszeit für die Analen

Über 125 Mitglieder kamen in die Bürgerhalle, alle froh gelaunt. Der 1. Vorsitzende Andreas Stieger freute sich besonders über den langjährigen König Reiner Koers. „Eine derartig lange Regierungszeit finde sich in den Analen der Männerschützengilde höchst selten“, so Stieger. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges habe es Ludwig Dircksen geschafft, diese Zeit noch zu übertrumpfen.

Oberst Martin Vollenbröker erläutert den Ablauf der Schützenfesttage.

Oberst Martin Vollenbröker erläutert den Ablauf der Schützenfesttage.

Mit dabei waren auch Silberkönig Paul Niemeyer, Ortskaiser Frank Rösler, Pfarrer Dietrich Wulff von der evangelischen Kirchengemeinde und Bürgermeister Berthold Bültgerds.

Größter Schützenverein im Ort

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Entscheidung über die Neuaufnahme der vielen Bewerber. Einstimmig willkommen geheißen wurden die neuen Gildemitglieder Dennis Grote, Michael Plenter, Hubertus Ahlert, Frank Artmann, Thorsten Bäumer, Stefan Busch, Florian Füssner, Frank Gerken, Christian Höing, Tobias Ley, Sebastian Schmitz, Patrick Wensing, Marc Weßling, Manuel Woltering, Christian Zurich, Meik Eichholt, Alfons Berning, Hendrik Krimpmann, Daniel Meyer, Thomas Focke und Timo Knöpper.

Damit steigt die Zahl der Mitglieder der Männerschützengilde auf 527 an. „Die Männerschützengilde ist damit der größte Schützenverein in Wettringen“, freute sich Vorsitzender Andreas Stieger, der die Neuen auf die Einhaltung der Satzung der MSG verpflichtete. Grundsatz zusammengefasst: Man hat sich stets derart zu benehmen, dass es der Gilde zur Ehre gereicht. Verliehen wurde den Neumitgliedern auch die Vereinsnadel.

Offiziere müssen für Ersatz sorgen

Mit einem großen Dank wurden die bisherigen Scheffen Walter Rickershenrich, Adolf Wenning, Heinz Remki und Werner Bruning aus ihrem Amt verabschiedet. Nach vielen Jahren stellten sie es zur Verfügung. Mit dem Amt des Scheffen wurden anschließend Eugen Wetter, Heinz Zurloh, Herbert Storm und Klaus Zabel betraut.

Die neuen Scheffen, flankiert von Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.) Klaus Zabel, Herbert Storm, Heinz Zurloh und Eugen Wetter (v. l.).

Die neuen Scheffen, flankiert von Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.) Klaus Zabel, Herbert Storm, Heinz Zurloh und Eugen Wetter (v. l.).

Drei Offiziere stellen ihr Amt zur Verfügung. Ein Offiziersamt ersteigert man in der Männerschützengilde grundsätzlich auf Lebenszeit. Kann man dieses Amt einmal nicht ausüben, hat man für einen Ersatz zu sorgen. Zum Auktionator bestimmte die Versammlung Wolfgang Brüning. Er verstand es, in blumigen Worten die Aufgaben darzustellen.

Gefecht um die Plätze

Begehrt was das Amt des Unteroffiziers. Hier überboten sich immer wieder Aloys Köning und Reinhard Fischer, einer von ihnen auch schon mal sich selbst im Eifer des Gefechtes. Das Amt ging schließlich an Reinhard Fischer, der damit mit seinen 72 Jahren „Lebenslänglicher“ wurde.

Die neuen Offiziere mit Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.): Thomas Brandt,, Reinhard Fischer und „Piko“ Michael Bertels (v. l.).

Die neuen Offiziere mit Hauptmann Frank Vollenbröker (l.) und Oberst Martin Vollenbröker (r.): Thomas Brandt,, Reinhard Fischer und „Piko“ Michael Bertels (v. l.).

Das erste Amt eines Damenoffiziers ging an „Pico“ Michael Bertels. Bei der Versteigerung des zweiten Damenoffizierspostens trat eine große Müdigkeitswelle ein. Es kamen keine Gebote. Das führte dazu, dass Auktionator Wolfgang Brüning den Bestimmungen der Satzung gemäß wählen ließ. Gewählt wurde letztendlich Thomas Brandt.

Oberst Martin Vollenbröker, er trägt für den gesamten Ablauf des Schützenfestes die Verantwortung, übernahm das Wort und erläuterte den Ablauf der Schützenfestage. Anschließend wurde in einer Dreierreihe angetreten, ab ging es mit dem Spielmannzug Wettringen zum Festplatz, wo „geprövt“ wurde.

Artikel aus der MV

Fotos: Herbert Göcke

Vogel auf den Namen „Nesthocker“ getauft

Vogel auf den Namen „Nesthocker“ getauft

Das Foto zeigt (v. l.) Hauptmann Frank Vollenbröker, König Reiner Koers mit Königin Beate Koers, Vorgelbauer Timo Höffer und Oberst Martin Vollenbröker.

Wie heißt es in einem schönen Wanderlied: Drei Jahre, die gehen bald rum! Das konnte auch König Reiner Koers von der Männerschützengilde Wettringen feststellen. Nach drei Jahren neigt sich nun seine Regierungszeit dem Ende zu. Sein Fazit: „Es war eine schöne Zeit.“

Eingeladen hatten Königin Beate und er den Vorstand und das Offizierskorps der Männerschützengilde in ihre „Residenz“ zur Begutachtung des stolzen Adlers, der bald schon den Königsanwärtern der MSG ihr ganzes Können abverlangen wird, ihn zu Boden zu bringen. Gefertigt wurde er vor vielen Monaten von Timo Höffer, seitdem gepflegt vom Königspaar. Klar, dass man ihn deswegen auf den zutreffenden Namen „Nesthocker“ taufte.

++++Keine Schützenfeste in diesem Jahr (2021) - Dachverband der Vereinigten Schützen von Wettringen++++

Wie schon im vergangenen Jahr wird es auch in 2021 keine Schützenfeste zu den traditionellen Terminen in Wettringen geben. Im Rahmen der ersten digitalen Dachverbandsversammlung haben sich die sechs Wettringer Schützenvereine hierauf verständigt, wie sie nun in einem gemeinsamen Presseschreiben mitteilten.

"Auch wenn eine solche Entscheidung nicht gerade leicht fällt, so ist sie doch angesichts der weiter anhaltenden Pandemie-Lage unumgänglich", heißt es in dem Schreiben. Nach der aktuell geltenden Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen seinen ohnehin Schützenfeste bis Ende Mai nicht möglich. Folglich könnten bereits kraft Gesetzes die eigentlich anstehenden Schützenfeste in Rothenberge und Maxhafen sowie das Schützenfest des Junggesellen-Schützenvereins nicht gefeiert werden.

Weiter heißt es in der Presseinformation: "Da davon ausgegangen werden kann, dass auch diesen Sommer kein unbeschwertes Schützenfest möglich sein dürfte, werden die Männerschützengilde sowie die Schützenvereine Bilk-Haddorf und Tie-Esch ebenfalls keine Schützenfeste im Juli feiern." Ob im Herbst die Vereine ihre Mitgliederversammlungen abhalten oder gar kleinere Veranstaltungen durchführen können, bleibe abzuwarten.

"Hervorzuheben ist, dass gerade in dieser schwierigen Situation die Wettringer Schützenvereine an einem Strang ziehen. Zusammenhalt und Solidarität sind vor allem in diesen Zeiten von großer Bedeutung. Nun hoffen alle Vereine darauf, dass im Jahr 2022 wieder Schützenfeste ohne große Einschränkungen gefeiert werden können", heißt es abschließend im Schreiben des Dachverbands der Vereinigten Schützen Wettringen.

Dachverband verkündet Ausfall aller Schützenfeste

Nun ist amtlich, was viele Wettringer Schützenbrüder bereits befürchtet haben. Bereits in der vergangenen Woche hat der Schützenverein Rothenberge, der traditionell die Schützenfestsaison in Wettringen einläutet, offiziell die Absage des diesjährigen Schützenfestes verkündet. Die anderen fünf Wettringer Schützenvereine SV Maxhafen, Junggesellenschützenverein, Männerschützengilde, SV Bilk-Haddorf und SV Tie-Esch sind nach Abstimmung mit dem Dachverband nun übereingekommen, dass auch sie dieses Jahr kein Schützenfest feiern werden. Insofern gibt der Dachverband der Wettringer Schützenvereine in einer Pressemitteilung stellvertretend für seine angehörigen Vereine bekannt, dass alle Schützenfeste in Wettringen dieses Jahr ausfallen.

Bereits am 15. April haben der Bund und die Länder beschlossen, dass Großveranstaltungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus bis mindestens zum 31. August 2020 untersagt sind. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, die seit Montag in Kraft getreten ist, definiert, was Großveranstaltungen in diesem Sinne sind und welche hierzu beispielsweise gehören. Laut Paragraf 11 der Verordnung zählen unter anderem sämtliche Schützenfeste dazu. Die Besucher- bzw. Teilnehmerzahlen sind in diesem Zusammenhang unbeachtlich. Damit ist klar, dass mindestens bis Ende August keine Schützenfeste in Wettringen stattfinden können.

"Die Wettringer Schützenvereine bedauern die Absage. Aber letztendlich dient diese Maßnahme auch dem Gesundheitsschutz aller", heißt es in der Pressemitteilung des Wettringer Dachverbandes. Umso mehr dürfen sich die Schützenbrüder nun auf die Schützenfeste 2021 freuen, "die hoffentlich ohne große Einschränkungen stattfinden können".

Dieses trifft insbesondere auf die Männerschützengilde zu, welche ja angedacht hatte, im 370. Vereinsjahr erstmals ein Kaiserschiessen einzuführen.

2020 erstmals ein Vereinskaiser

Eine Neuerung im Vereinsleben wird es ab 2020 in der dann 370-jährigen Geschichte der Männer-Schützengilde geben: Erstmals wird ein Vereinskaiser ermittelt. Dafür sprach sich die Versammlung einstimmig aus. Seine Rechte und Pflichten entsprechen allgemein denen der Kaiser in anderen Vereinen.
Eine Satzungsänderung war deswegen nicht erforderlich, denn die bisherige erlaubt dem Vorstand und der Versammlung eine solche Entscheidung. Alles laufe zuerst einmal probeweise und sei noch nicht für "ewig in Stein gemeißelt", betonte der Vorsitzende.

5240 Euro für den guten Zweck

5000 Euro hat der ehemalige Schützenkönig der MSG, Georg Harter (M.), bei seinem Spendenaufruf für die DKMS gesammelt. Oberst Martin Vollenbröker (l.) und Hauptmann Frank Vollenbröker steuerten noch 240 Euro aus dem Malefiz-Gericht der MSG dazu.

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort, sagt der Volksmund. Bei der Männerschützengilde (MSG) helfen diese kleinen Sünden, Menschenleben zu retten. Der dritte Tag des Schützenfestes beinhaltet traditionell das "Malefiz-Gericht", bei dem Strafgelder für die "Missetaten" während des Festes festgelegt werden. 240 Euro kamen so für den guten Zweck zusammen und gingen an die Spendenaktion von Georg Harter. Der an Leukämie erkrankte ehemalige Schützenkönig sammelte am Sonntag auf dem Schützenfest für die Deutsche Knochemarkspenderdatei (DKMS, MV berichtete). Stolze 5000 Euro sind so zusammengekommen - beziehungsweise 5240 Euro durch die "kleinen Sünden" der anderen Schützenbrüder. Das sei eine "erfreuliche Summe", teilte Harter der MV mit.

Besonders seltene Art der Leukämie

Vor neun Jahren war bei dem damals 47-Jährigen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung eine besonders seltene Art der Leukämie festgestellt worden. Da bei ihm eine Stammzellenspende unumgänglich war, ließen sich Familie und Freunde bei der DKMS typisieren. Mit Erfolg: Der Bruder von Georg Harter kam als Spender in Frage. Die Transplantation war am 19. Juli 2018. Keine drei Wochen vorher war Harter Schützenkönig der MSG geworden.
Den Eingriff hat Harter gut überstanden. Allerdings muss er weiter Medikamente nehmen, die sein Immunsystem herunterfahren, damit die Abwehrzellen seines Körpers sich nicht gegen die neuen Stammzellen wenden.
Sein Amt als Schützenkönig wollte der Wettringer ein letztes Mal nutzen und startete den Spendenaufruf, der von der MSG unterstützt wurde. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, als Verein an Geld zu kommen. Eine einzige Typisierung kostet 35 Euro. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen und etwas zurückgeben", hatte der 56-jährige im Vorfeld gesagt. Mit den 5240 Euro ist ihm das auf jeden Fall gelungen.

Hoher Besuch in Wettringer Kitas

Regentenpaar der Männerschützengilde

Den Kita-Kindern in Wettringen wurde am Mittwoch der Tag versüßt. Das neue Regentenpaar der Männerschützengilde, Rainer und Beate Koers, besuchte zusammen mit Oberst Martin Vollenbröker und Hauptmann Frank Vollenbröker die Kitas des Reiches und stellten sich dem Nachwuchs vor. Mit dabei war auch Prinzessin Marina.

Es herrschte großer Jubel bei den Kindern und gerne waren sie bereit, einmal die Königskette zu tragen. Prinzessin Marina verteilte Süßes an die Kinder und wie es in der Kita "Kleine Strolche" an diesem Tage weitergehen würde, ließ das Verabschiedungslied erkennen: "Wir feiern heute Schützenfest, Schützenfest, wir feiern..."

Wie heißt es doch: Wie die Alten singen, so zwitschern die Jungen.

Ein Schützenfest der Superlative

Die Majestäten bei der Proklamation am Rathaus: das neue Königspaar Rainer und Beate Koers, das alte Königspaar Georg und Nicole Harter, Silberkönigspaar Thea und Werner Bruning mit den Offizieren.

Das war ein Schützenfest der Superlative, das die Männerschützengilde Wettringen am Wochenende feierte. Rekord die Beteiligung: Weit über 400 Schützen marschierten mit auf, begleitet von drei Kapellen. Ein Wetter, als wäre es für die Männerschützen gemacht, dazu eine tolle Feststimmung. Alles also angerichtet für ein spannendes Königsschießen, und das wurde es auch.

Ratschläge vom Schießmeister

Die Königsanwärter ließen sich kaum zählen. Traurig konnten die sein, die zu den ersten Schützen zählten. Die Gewissheit: Ich komme kein zweites Mal dran. Der Adler erweis sich als äußerst zäh, erst gegen 19.30 Uhr zeichnete sich sein Ende ab. Dann kamen die drei Brüder Koers: Christian, Markus, Rainer. Und Markus gelang ein Gewaltschuss. Die Hälfte des Vogels ging zu Boden. Aber wie so oft in letzter Zeit, blieb die andere Hälfte an einer Faser hängen. "Stoß mal an die Vogelstange, dann liegt auch die unten!", hieß es. Rainer Koers trat in den Schießstand, bekam einige Ratschläge von Schießmeister Robert Höffer, und die Männerschützengilde hatte ihren neuen König. Der Jubel war riesig. Schnell wurde seine Frau Beate gefunden und als Königin bejubelt. Beide waren begeistert, diese Würde errungen zu haben.

Begonnen hatte der Tag mit dem Kirchgang und dem anschließenden Frühschoppen im Festzelt. Es formierte sich ein nicht enden wollender Zug, dessen Kommando Oberst Martin Vollenbröker übernahm. Der Zug machte sich auf den Weg zum Ausholen der Majestäten: des Silberkönigs Werner Bruning und des amtierenden Königs Georg Harter.

Nach dem Schießen liefen die Schützen zum Rathausplatz, wo Oberst Martin Vollenbröker die Proklamation übernahm. Tambourmajor Klaus Flothmann leitete vom Rathausbalkon den Musikzug der Feuerwehr und die beiden Spielmannszüge. Danach marschierten die Schützen zum Festzelt auf dem Bahnhofsgelände zum Dämmerschoppen.

Rainer Koers regiert über die Männerschützengilde

Das war ein Riesenschützenfest, das die Männerschützengilde in Wettringen am Wochenende feierte. Rund 350 sich beteiligende Schützen und sehr viele Königsanwärter diese Zahlen können sich sehen lassen. Als es dann aber ans Königsschießen ging, erwies sich der Adler als sehr zäh.

Gegen 19.20 Uhr gelang es Rainer Koers am Sonntagabend, den Vogel schließlich mit dem 262. Schuss zu Boden zu bringen und die Königswürde zu erringen. Zur Königin erkor das frischgebackene Schützen-Oberhaupt seine Frau Beate.

Schützenkönig bekämpft den Krebs

Georg Harter organisiert Spenden-Aktion für die DKMS Georg Harter hält die Reste des Vogels, der ihn letztes Jahr kurz vor seiner Stammzelltransplantation zum Schützenkönig machte. Den Vogel, auf den die Schützenbrüder dieses Jahr schießen, taufte er „Fibrosius“ – frei nach der „Myelo Fibrose“, einer Form der Leukämie, an der er seit 2010 litt.

Es ist der 1. Juli 2018. Eigentlich war für Georg Harter und seine Frau Nicole klar, dass er nicht als Königsanwärter beim Schützenfest des Männerschützenvereins infrage kommt. Denn Georg Harter ist an Leukämie erkrankt, und die lebensnotwendige Stammzelltransplantation steht kurz bevor. Bei seinem zweiten Aufruf juckt es ihn dann aber doch in den Fingern. Der Vogel wird wahrscheinlich sowieso nicht runterkommen, denkt er, als er das Gewehr anlegt. Und dann fällt er doch.

Viel Kraft herausgezogen

Ein bewegtes Jahr liegt hinter Georg Harter. Die Feier des Königsballs, die Familie, die extra aus dem Schwarzwald angereist ist heute ist er froh, dass er Schützenkönig geworden ist. Er habe viel Kraft und Motivation daraus gewonnen, jegliches Unwohlsein sei in den Hintergrund gerückt. "Vielleicht hat es so sein müssen", ist er überzeugt.

Bereits im Jahr 2010, da war er 47 Jahre alt, bekam Georg Harter die Krebs-Diagnose im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung: Myelo Fibrose. Es ist eine seltene Art der Leukämie, bei der sich das Knochenmark zusehends verhärtet, sodass es das Blut nicht mehr richtig aufbauen kann; die Zellzahl im Blut geht allmählich zurück. Ungefähr sechs Jahre schaffen Bluttransfusionen Abhilfe. Die Krankheit kann langsam verlaufen, manchmal ist sie sogar mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Nicht aber in Georg Harters Fall. Eine Stammzellspende wird unumgänglich.

Der Bruder als Spender

Familienangehörige und Freunde lassen sich daraufhin bei der DKMS, der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, typisieren. Und tatsächlich: Sein Bruder kommt als Spender infrage. Im Juli 2018 soll es soweit sein. Die Chemotherapie ist für den 11. Juli angesetzt, am 19. folgt die Transplantation. Es ist wichtig, noch einigermaßen "stark" in die Transplantation hineinzugehen, lautete damals der Rat. Denn man könne nie voraussagen, wie der Körper reagiert.

Georg Harter übersteht die Transplantation gut. Aber auch ein Jahr später muss er noch Medikamente nehmen, die sein Immunsystem herunterfahren, damit die Abwehrzellen seines Körpers sich nicht gegen die neuen Stammzellen wenden. Obwohl er optimistisch in die Zukunft blickt, hat die Krankheit sein Leben doch grundsätzlich verändert. "Man schaut plötzlich ganz anders auf das Leben, Prioritäten ändern sich", erzählt der 56-jährige. Freunde und Familie haben jetzt einen noch höheren Stellenwert.

Am kommenden Sonntag, 7. Juli, nimmt das bewegende Jahr als Schützenkönig für Georg Harter ein Ende. Dann wird er die Königskette an seinen Nachfolger übergeben. Den Vogel, auf den dieser zuvor schießen muss, hat er übrigens "Fibrosius" getauft benannt nach seiner Knochenmarks-Erkrankung. "Ich habe mir gedacht, auf eine Krankheit kann man gut schießen", erläutert er seine Wahl mit einem Augenzwinkern.

Spendenaktion auf dem Schützenfest

Ein letztes Mal möchte er die Stellung als Schützenkönig nutzen, um einen Spendenaufruf für die DKMS zu starten. Harter, der seit sieben Jahren auch Vorsitzender der Selbsthilfeorganisation "MPN-Netzwerk" ist, wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer es sei, als Verein an Geld zu kommen. Eine einzige Typisierung kostet 35 Euro. Deswegen hat er sich zu der Spendenaktion entschlossen: "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und etwas zurückzugeben."

Spendenaktion: Am kommender Sonntag, 7. Juli, wird Georg Harter mit einer Spendenbox auf dem Schützenfest des Männerschützenvereins vertreten sein. Er hofft, dass viele Menschen sich dazu entscheiden, die Arbeit der DKMS mit einer finanziellen Spende zu unterstützen.

Die DKMS

DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Tübingen hat das Ziel, für Blutkrebspatienten geeignete Spender zu finden oder den Zugang zu Therapien zu ermöglichen. Die Organisation schafft Aufmerksamkeit für Blutkrebserkrankungen und deren Behandlung, registriert potenzielle Stammzellspender, sammelt Spendengelder und unterstützt auch die Weiterentwicklung von Therapien.

Wie schnell doch so ein Jahr vergeht:

Gilde-König Georg Harter genießt die letzten Tage seiner Amtszeit.

Nachfolger von Georg Harter gesucht
Männerschützengilde freut sich auf das Schützenfest am ersten Juli-Wochenende

Der immer noch größte Schützenverein des Hiärtkens, die Männerschützengilde, startet mit dem "Prövedag" am kommenden Samstag, 29. Juni,
in die heiße Phase seines diesjährigen Schützenfests. Zum Prövedag sind die Mitglieder, aber vor allem die "Rekruten", also die Neumitglieder,
eingeladen. Er beginnt um 16.30 Uhr in der Bürgerhalle. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Aufnahme und Verpflichtung der
Rekruten sowie die Versteigerung von vier Offiziersposten und das traditionelle "Wegbringen des Grünzweiges" zur Vogelstange.
Mitzubringen ist ein Handstock. Um pünktliches und zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Weiter geht es im Programm dann am Freitag, 5. Juli, mit dem Antreten der Rekruten am Gasthaus Niehues-Winter zum Grünholen (18 Uhr)
sowie dem Rosenmachen der Damen im Festzelt am Bahnhofsgelände (20 Uhr).

Am Samstag, 6. Juli, wird es dann um 14 Uhr ernst, wenn das Fähnchenaufhängen beginnt. Alle Schützenbrüder, die sich daran beteiligen,
treffen sich mit Warnweste am Festzelt.

Der Sonntaq, 7. Juli, ist dann Haupttag des Schützenfestes. Er beginnt um 8.30 Uhr mit dem Antreten gemeinsam mit den Damen am Festzelt
und dem anschließenden Marsch zum Mahn- und Ehrenmal, wo die Kranzniederlegung stattfindet. Danach ist der gemeinsame Kirchgang;
Beginn der Messe in St. Petronilla ist bereits um 9.30 Uhr. Der Frühschoppen mit den Damen im Festzelt ist für 11 Uhr terminiert; begleitet
wird er vom Konzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Wettringen.
Um 13.45 Uhr heißt es wieder "Antreten am Festzelt", um zuerst den Silberkönig Werner Bruning und dann den noch amtierenden König Georg Harter
auszuholen. Am Nachmittag findet dann das Königschießen an der Vogelstange am Sellener Weg statt was planmäßig um 19.30 Uhr in der Proklamation
des neuen Königs am Rathaus münden sollte. Der ereignisreiche Tag klingt im Dämmerschoppen mit den Damen im Festzelt aus.

Am Montag, 8. Juli, geht es um 9 Uhr mit dem Antreten am Festzelt und dem Ausholen des neuen Königspaares los. Der Frühschoppen im Festzelt wird
wieder vom Musikzug der Feuerwehr untermalt. Um 9.30 Uhr ist das gemeinsame Frühstück der Schützenbrüder über 65 Jahre mit ihren Partnerinnen,
sowie den Witwen der verstorbenen Schützenbrüder am Festzelt (für die Planung bittet die Gilde um Anmeldung bis Freitag, 5. Juli, bei bei Rudi Höing,
Bahnhofstraße 26, 02557 - 308). Um 11 Uhr treffen die Damen im Festzelt zum gemeinsamen Frühschoppen ein. Am Abend ab 19.30 Uhr steigt schließlich
der Königsball mit der Band ,,Starlights".

Am Dienstaq, 9. Juli, treffen sich die ausdauernden Schützenbrüder um 13 Uhr zum Ausklang am Heimathaus Ahlers.

Am Freitag, 12. Juli, ist das Abhängen der Fähnchen angesagt. Treffen am Festzelt ist um 18 Uhr (mit Warnweste).
Anzugordnung
Die Anzugordnung am Sonntag und Montag:
Offiziere: in Galauniform
Schützen: Zylinder, Schwarzer Anzug, Vereinskrawatte, Vereinsnadel, Handstock (am Sonntag mit Blume)

Männerschützengilde feiert Prövedag

Martin Vollenbröker bleibt Oberst Die Offiziere a.D. mit ihren Nachfolgern. Von links: Hauptmann Frank Vollenbröker, Fourier a.D. Eugen Wetter, Nachfolger Jens Wetter, Leutnant a.D. Heinz Zurloh, Nachfolger Markus Reckels – 2.v.r. - , Major Maik Bordiek, Major a.D. Klaus Zabel nicht anwesend, Unteroffizier Frank Rösler, sein Vorgänger wurde Major, ganz rechts Oberst Martin Vollenbröker.

Martin Vollenbröker bleibt auch weiterhin Oberst der Männerschützengilde (MSG). Es war für ihn keine leichte Entscheidung, gab es doch einen überraschenden Trauerfall in seiner Familie. Vollenbröker wird sein Amt dennoch weiter ausüben und begründete das den Schützen auf der Prövedag-Versammlung am vergangenen Samstag in der Bürgerhalle.
Großer Beifall

Lange habe er das Für und Wider überlegt und im Kreis der Familie diskutiert. Deren Meinung sei gewesen: die Entscheidung müsse er alleine treffen, man lasse ihm freie Hand. Die Männerschützen zollten Martin Vollenbröker anerkennend großen Beifall.

Es folgte die Entscheidung über die Aufnahme der Mitgliedsanwärter. Elf Rekruten so werden in der Männerschützengilde die Neumitglieder bezeichnet hatten sich beworben. Einstimmig wurde die Aufnahme in die Gilde beschlossen, deren Mitgliederzahl damit auf 526 stieg. Leider konnten von den elf nur vier anwesend sein. Andreas Stieger verpflichtete sie auf die Satzung der MSG und gab ihnen ihre Rechte und Pflichten bekannt. Ihren "ersten Manövereinsatz" haben die Rekruten am kommenden Freitag abzuleisten. Dann müssen sie um 18 Uhr zum bekannten Rekrutengang unter Feldwebel Helmut Henrichsmann antreten und "hinaus ins Feld" marschieren. Ziel des Rekrutenganges ist es, das Grün zum Ausschmücken des Festzeltes zu besorgen.

Bestimmt wurden ebenfalls die Scheffen. Die Neuen waren überwiegend die Alten, ausgenommen Werner Bruning, der in diesem Jahr der Silberkönig der Gilde ist. Für ihn kam Eugen Wetter, der nach vielen Jahren sein Offiziersamt zurückgegeben hatte.

Umlage und Festbeitrag

Eine Entscheidung gab es auch bei den zum Männerschützenfest zu zahlenden Beiträgen. Der Festbeitrag für alle Mitglieder wurde auf 15 Euro festgelegt. Ausgenommen davon sind Schützen, die durch eine Krankheit verhindert sind oder noch nicht die passende Altersgrenze erreicht haben. Die Umlage, sie wird nur von den Mitfeiernden erhoben, beträgt 30 Euro.

Ein besonderes Anliegen war dem Vorsitzenden außerdem, alle mitfeiernden Schützen für den Königsbund zu gewinnen. Das Geld, das dafür gezahlt wird, wird dem neuen König zur Verfügung gestellt. Andreas Stieger: "Es muss in der Männerschützengilde möglich bleiben, einen König zu kriegen" und meinte, was seit langem Grundsatz ist: Jeder muss kostenmäßig König werden können. Der Beitrag für den Königsbund wurde auf zehn Euro festgelegt. Das Schussgeld beträgt wie im vergangenen Jahr fünf Euro.

Versteigerung einiger Offiziersplätze

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt, den es in der Gilde selten gibt, war die Versteigerung einiger Offiziersplätze. Grundsätzlich gilt: Wer einen Posten erworben hat, entscheidet selber, wie lange er ihn behalten will. Vererbt werden kann er nicht. Vier Offiziere hatten ihr Amt zur Verfügung gestellt: Major Klaus Zabel, der es 35 Jahre ausübte, Leutnant Heinz Zurloh, Fourier Eugen Wetter und Unteroffizier Mike Bordiek. Die Versteigerung übernahm Auktionator Markus Kaulingfrecks. Er brachte mit manch humorvollem Beitrag alle Posten zu erstaunlichen Preisen an den Mann. Neuer Major wurde Mike Bordiek, bis dato Unteroffizier, neuer Unteroffizier Markus Reckels, neuer Fourier Jens Wetter und neuer Unteroffizier Frank Rösler. Erwähnenswert: Das Amt des Fouriers bleibt in der 4. Generation in der Familie Wetter.

Die Gilde führt das Kaiserschießen ein
Jahreshauptversammlung: Schützenverein wächst auf 525 Mitglieder

Vorsitzender Andreas Stieger (r.) hieß die zahlreichen Männerschützen willkommen.

Nun ist die kaiserlose Zeit auch bei der Männerschützengilde endgültig vorbei: Mit überwältigender Mehrheit beschlossen die Männerschützen am Freitag in der Jahreshauptversammlung, dem Vorschlag des Vorstandes zu folgen und erstmals als Gilde und als letzter in der Reihe der Wettringer Schützenvereine einen Vereinskaiser zu ermitteln. Ausgeschossen werden soll er erstmals im Jahr 2020, dann alle fünf Jahre. Obwohl früher im Range höher als ein König, hat sich der Vereinskaiser bei den Schützenvereinen hinter dem König einzuordnen. Besondere Pflichten obliegen ihm bei der Männerschützengilde nicht. Er bekommt aber einen eigenen Tisch auf dem Festsaal und kann natürlich seine Gäste einladen.

Wahlen zum Vorstand

Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt waren die Wahlen zum Vorstand. Sie liefen zügig. Rudi Höing wurde einstimmig als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt, Klaus Flothmann bleibt Schriftführer. Oberst Martin Vollenbröker wurde bestätigt; sein Cousin Frank Vollenbröker wird ihn weiterhin als Hauptmann unterstützen. Für zwei weitere Jahre bleibt Tobi Bertels als Beisitzer im Vorstand. Jens Wetter ersetzte Beisitzer Maik Bordiek, der von Stieger ein Präsent bekam. Als 2. Kassierer wird Jürgen Brinner zum kommenden Jahresabschluss mit Michael Wellkamp die Kasse und die Geschäftsführung des Vorstandes unter die Lupe nehmen.

Größter Schützenverein im Hiärtken

"Ich freue mich, dass so viele Mitglieder gekommen sind auch neue." So hatte Stieger die Generalversammlung der "Männerschützengilde 1650 Wettringen" in der Bürgerhalle. Vier Männer werden in der nächsten Hauptversammlung die Vereinsnadel erhalten. Mit den Neuen blickt die Gilde nun auf einen Mitgliederstand von 525 und ist damit zweifellos der größte Schützenverein im Hiärtken. Ein Grußwort ging auch an den amtierenden Vereinskönig Georg Harter und an den Ortskaiser Franz Rösler. "Der gehört jetzt aber mal ganz uns alleine", schmunzelte der Oberst. Bislang habe man den Ortskaiser teilen müssen König war er im JSV gewesen, als Ortskaiser nun Mitglied der Gilde. Nicht vergessen wurde ein Willkommen an den Silberkönig des Jahres 2019, Werner Bruning.

Stieger freute sich, unter den Gästen auch Bürgermeister und Gilde-Mitglied Berthold Bültgerds sowie die Vertreter des Dachverbandes und eine Abordnung des Schützenvereins Tie-Esch zu sehen. Diesem Verein zollte er im Namen aller Männerschützen hohes Lob für "die tadellos schöne Ausrichtung des Ortskaiserschießens."

Den Jahresrückblick gab Schriftführer Klaus Flothmann in sehr humorvoller Art, den Kassenbericht Klaus Remki. "Die Männerschützengilde steht auf gesunden Füßen. Das Schützenfest 2019 kann gefeiert werden", so sein Fazit. Dass es gefeiert wird, dafür stimmten sie alle.

Eine besondere Auszeichnung gab es für Josef Knöpper (r.). Er gehört der Männerschützengilde seit nunmehr 60 Jahren an und ist wie zuvor ein begeistertes Mitglied. Gilde-Chef Andreas Stieger ehrte ihn besonders.

Bekanntlich sind die Offiziersposten bei der Männerschützen vererbbar. Ihr Amt stellen Maik Bordiek, Klaus Zabel, Eugen Wetter und Heinz Zurloh nach vielen Jahren ehrenamtlicher Funktion zur Verfügung. Ihnen galten anerkennende Worte des Vorsitzenden, der sie mit einem Präsent verabschiedete. Stieger äußerte gleichzeitig die Hoffnung, dass in der nächsten Versammlung fleißig für diese Offiziersposten geboten werde. Eine seltene Ehrung gab es für Schützenbruder Josef Knöpper: Er gehört der Gilde seit 60 Jahren an und ist vom Schützenwesen nach wie vor begeistert. Für ihn gab es eine Ehrennadel und ein Präsent.